Schwere Vorwürfe gegen den Serienmacher von "Magnum P.I." und "MacGyver". Peter Lenkov wurde vom Sender CBS fristlos gekündigt, nachdem mehrere Beschwerden gegen den Produzenten eingereicht wurden. Seine Serien werden nun von anderen Leuten betreut, doch nach dem Aus von "Hawaii Five-0" könnten nun auch seine restlichen Projekte auf der Kippe stehen.

Diskriminierung am Set

Wie unter anderem der Hollywood Reporter berichtet, reichen die Vorwürfe von Diskriminierung bis hin zu Beleidigungen, vorwiegend gegen Frauen und farbige Mitarbeiter. So habe er einen "Jungsclub" mit männlichen, weißen Mitarbeitern betrieben, der sich samt Zigarre über das Äußere mehrere Frauen lustig gemacht haben soll. Ebenso heißt es, er habe beim Drehplan die anderen Termine männlicher Kollegen berücksichtigt, während weibliche Kolleginnen immer verfügbar sein mussten. "Es war ein schwieriger Ort für Frauen", soll eine Quelle über das Set von "Hawaii Five-0" gesagt haben. Lenkov soll sich sogar über einen behinderten Fan lustig gemacht haben.

"Er ist nicht rassistisch, sexistisch oder einfach nur sonderbar – er ist all das gleichzeitig. Er ist gegen Frauen, gegen Farbige, gegen Homosexuelle, alles, was man erwarten würde. Und er quält auch gerne weiße, heterosexuelle Männer, wenn ihm danach ist", wird ein anderer Insider zitiert.

Eine unabhängige Untersuchung habe die Vorwürfe bestätigt. Lenkov selbst hat sich bereits entschuldigt. Gegenüber dem Hollywood Reporter sagte er: "Jetzt ist die Zeit zuzuhören und ich höre zu. Es ist hart zu erfahren, dass das Arbeitsumfeld, das ich betrieben habe, nicht das Arbeitsumfeld war, das meine Kollegen verdient haben, und das tut mir zutiefst leid. Ich übernehme die Verantwortung für das, was ich höre und bin engagiert die Arbeit zu erledigen, die erforderlich ist, um besser zu werden und besser zu sein."

Jetzt auch "Magnum P.I." und "MacGyver" in Gefahr?

Lenkov hatte beim Sender ohnehin nur noch einen Jahresvertrag. Sowohl "MacGyver" als auch "Magnum P.I." wurden kürzlich um ein Jahr verlängert. Nicht unwahrscheinlich erscheint es daher, dass beide Serien im kommenden Jahr eingestellt werden. An den Erfolg von beispielsweise "NCIS" oder "Hawaii Five-0" reichten sie ohnehin nie heran.

Der Sündenpfuhl CBS entledigt sich damit eines weiteren Schandflecks in der Sendergeschichte. Erst kürzlich wurde der ehemalige Showrunner von "NCIS: New Orleans" Brad Kern entlassen, nachdem Vorwürfe der Diskriminierung gegenüber Frauen sowie rassistische Äußerungen gegen ihn aufkamen. Bob Kushell, ehemals zuständig für "Fam", musste gehen, nachdem er am Set "unangebrachte Aussagen" traf. Gretchen Berg und Aaron Harberts mussten "Star Trek: Discovery" aufgrund von "missbräuchlichem Verhalten" sowie Budgetüberschreitungen abgeben. Und Vinnie Favale, ein Studioboss, verließ CBS wegen "Vorwürfe des Fehlverhaltens".