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Star Trek: Discovery

Originaltitel: Star Trek: DiscoveryUS | 2017 - 2024 | FSK: 16
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Bewertung der Redaktion:

Ein Spektakel – aber nichts für „Star Trek“-Puritaner

IMDb-Bewertung: 7,0 von 10

„Lebe lang und in Frieden.“ Das Motto von „Star Trek“-Erfinder Gene Roddenberry interessiert die neue Serie nicht. Sie hat ihre eigene Qualität

Nie zuvor hat eine „Star Trek“-Serie die riesige Fanbasis so gespalten wie „Star Trek: Discovery“. Denn die zehn Jahre vor der Urserie „Raumschiff Enterprise“ angesiedelte Weltraumsaga verletzte die sogenannte Oberste Direktive von Gene Roddenberry: Harmonie auf der Brücke. Konflikte zwischen Crewmitgliedern waren für den Hüter des Universums tabu. Er sah die Zukunft als einen Ort, an dem die Menschheit solche Banalitäten hinter sich gelassen hat.Für Serienmacher ein Problem. Denn ein klassisches Drama lebt nun mal von der Kollision unterschiedlicher Persönlichkeiten und Interessen. Also entschieden sich die Showrunner, auf die Oberste Direktive zu pfeifen und eine Brücke zu zeigen, auf der es auch mal richtig kracht.Das wird bereits in der ersten Folge deutlich. Michael Burnham (Sonequa Martin-Green), die erste Offizierin der USS „Shenzhou“, zettelt eine Meuterei gegen ihren Kapitän Philippa Georgiou (Michelle Yeoh) an. Mit weitreichenden Konsequenzen. Die Föderation gerät in einen Krieg mit den klingonischen Erzfeinden, und die von Spocks Eltern aufgezogene Burnham wird vom Kriegsgericht zu lebenslanger Haft verurteilt.Doch nach einem Zwischenfall auf dem Weg in die Strafkolonie landet Burnham an Bord der hochmodernen USS „Discovery“. Der undurchschaubare und martialische Kapitän Gabriel Lorca (Jason Isaacs) sieht sie als Schlüssel zum Sieg gegen die Klingonen, setzt die Strafe erst einmal aus und teilt Michael dem Chefingenieur und Pilz-Enthusiasten Paul Stamets (Anthony Rapp) zu. Doch weder er noch der Rest der Crew sind gut auf die Aufrührerin zu sprechen. Einzig die ehrgeizige Kadettin Sylvia Tilly (Mary Wiseman) steht ihr aufgeschlossen gegenüber.Für Hardcorefans war das ein Fall von Blasphemie. Ihr Unmut ließ nicht lange auf sich warten. Selten gab es eine solche Dissonanz zwischen Kritikern und Publikum. Während 86 Prozent der professionellen Rezensionen bei Rotten Tomatoes positiv waren, konnten sich nur 56 Prozent der User für die Serie erwärmen. Sie suchten sich eine Ersatzdroge in der Sci-Fi-Parodie „The Orville“, die den Idealen von Gene Roddenberry näher kam. Schade, denn ihnen entging ein echtes Spektakel.Mit einem Budget von 8,5 Millionen Dollar pro Folge gehört „Star Trek: Discovery“ zu den teuersten Serien aller Zeiten. Und das sieht man. Auf acht Bühnen entstanden in Toronto drei verschiedene Raumschiffe und zahlreiche andere Kulissen, die randvoll mit modernster Technik sind. Und allein vom Budget für den Kostümfundus, der eine ganze Halle der Pinewood Toronto Studios füllt, hätte manche Fernsehserie eine ganze Staffel finanzieren können.Dieser Mode-Overkill hat seinen Grund in einer überraschenden Wendung in der zweiten Hälfte der Staffel. Es ist nicht der einzige Twist, mit dem die Autoren um Gretchen J. Berg und Aaron Harberts auftrumpfen wollen. Wie zuvor in „Westworld“ versuchen sie das Publikum mit Handlungskniffen zum Mitraten zu animieren. Und wie bei „Westworld“ haben sie die detektivische Spürarbeit der Fans unterschätzt.Schon Wochen bevor die Autoren ihre erzählerischen Clous offenbarten, standen sie, gründlich ausgearbeitet und nachvollziehbar argumentiert, auf Message Boards wie Reddit. Ein Beleg dafür, dass es heute nicht mehr so leicht ist, das Publikum zu verblüffen wie einst bei „The Sixth Sense“. Entsprechend sollte eine Serie auch mehr als nur Wendungen zu bieten haben. Und hier trumpft „Star Trek: Discovery“ mit einer herausragenden Besetzung auf.Mit Martial-Arts-Göttin Michelle Yeoh und „Harry Potter“-Fiesling Jason Isaacs sitzen zwei absolute Charismatiker im Kapitänsstuhl. Doch die Show stiehlt ihnen Sonequa Martin Green. Der „Walking Dead“-Star ist als Erste Offizierin Burnham zugleich Avatar des Zuschauers und Hauptfigur.Indem sich die Serie auf ein Mitglied der mittleren Führungsebene konzentriert, ergeben sich größere Möglichkeiten, die Crew auch außerhalb der Brücke zu zeigen. Wie das erste homosexuelle „Star Trek“- Paar, Paul Stamets und Schiffsarzt Hugh Culber (Wilson Cruz), den traumatisierten Kriegsgefangenen Ash Tyler (Shazad Latif) oder den Kelpianer Saru. Unter seinem Alien-Make-up steckt Doug Jones, der mit „Hellboy“ und „Pans Labyrinth“ zum gefragtesten Maskenmann Hollywoods wurde – und hier trotz Silikongesicht eine überraschende Bandbreite an Emotionen zeigt, von Mitgefühl bis Angst.Gerade Letzteres ist bei „Star Trek: Discovery“ gefragt. Trotz Borg und Cardassianern war keine Vorgängerserie so düster. Denn – so viel sei verraten – wie bei „The Walking Dead“ ist jedes Crewmitglied entbehrlich. Daher wird sich die Besatzung der Anfang 2019 startenden zweiten Staffel auch deutlich unterscheiden. Die Kontroversen unter den Fans dürften allerdings nicht kleiner werden: Mit Ethan Peck wurde bereits ein neuer Spock gecastet. Zumindest heißt es dann aber wieder „Lebe lang und in Frieden.“

Cast und Crew von "Star Trek: Discovery"

Cast

Cmdr. Michael Burnham
Sonequa Martin-Green
Cmdr. Saru
Doug Jones
Ensign Sylvia Tilly
Mary Wiseman
Lt. Cmdr. Paul Stamets
Anthony Rapp
Captain Philippa Georgiou
Michelle Yeoh
Dr. Hugh Culber
Wilson Cruz
Specialist Ash Tyler
Shazad Latif
Cleveland Booker
David Ajala
Adira
Blu del Barrio
L’Rell
Mary Chieffo
Captain Gabriel Lorca
Jason Isaacs
Sarek
James Frain
Kol
Kenneth Mitchell
Dr. Anton Nambue
Maulik Pancholy
Kovich
David Cronenberg
Commander Landry
Rekha Sharma
Number One
Rebecca Romijn
Psycho
Grace Lynn Kung
Wen
Christopher Heyerdahl
Ba'ul
Javier Botet

Crew

Regisseur
Alex Kurtzman
Regisseur
Olatunde Osunsanmi
Regisseur
Jonathan Frakes
Regisseur
Douglas Aarniokoski
Regisseur
Hanelle M. Culpepper
Regisseur
Akiva Goldsman
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Chris Byrne
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Maja Vrvilo
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Jen McGowan
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Lee Rose
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Adam Kane
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David Semel
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T. J. Scott
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