Bei Schokolade setzt der Verstand aus: Ein Schokoladenautomat aus den 1920er Jahren entfachte bei "Bares für Rares" ein Bieterduell, das weit über die Expertise hinausschoss. Für Horst Lichter absolut nachvollziehbar, denn auch er fand das Objekt einfach "irre".
Experte Detlev Kümmel testete zunächst den Münzeinwurf. Die Schokoladenausgabe des Geräts aus den 1920er-Jahren funktionierte einwandfrei. Dass keine echte Schokolade herauskam, enttäuschte Horst Lichter: "Da bin ich ein bisschen beleidigt drüber, weil ich hätte schon gerne ein Schokolädchen gehabt. Du weißt, ich liebe Schokolade."
"Bares für Rares"-Moderator Horst Lichter macht große Augen: "Ich bin total begeistert!"
"Gott, ist der schön", sog Horst Lichter trotzdem das Objekt mit den Augen auf. "Ich bin total begeistert! Das ist der erste richtig große Schokoladenautomat, den wir hier haben, und ich finde den bildschön!" Klaus aus Gründau hatte 35 Jahre lang Freude daran: "Das war natürlich ein Highlight bei uns in der Wohnung. Den haben wir in die Ecke gestellt, und der Besuch durfte sich immer mal ein Bonbon rausziehen."
Damals entdeckte der Elektromeister das Gerät bei der Renovierung eines Kinos: "Das Kino war teilweise zusammengebrochen." Für 50 DM kaufte er den Automaten und ließ ihn restaurieren. "Der wäre sonst wahrscheinlich in den Schrott gegangen." Den Glücksgriff fand Horst Lichter "irre".
Detlev Kümmel hielt die Restauration für sehr gelungen: "Es ist zwar neu lackiert, aber es ist so gemacht, dass man den alten Charme doch noch findet." Den Wert des gut erhaltenen Turmes aus Gusseisen, Holz und emailliertem Blech sah er bei 1.000 bis 1.200 Euro.
Schmitz-Avila gibt auf: "Ich gehe bei ihm Schokolade essen"
Händler Jan Cizek freute sich wie ein kleines Kind über den Schokoladenautomaten: "Sehr witziges Objekt!" Er zog direkt eine Rolle und verteilte die imaginären Süßigkeiten. Das Ding musste er haben! Bei 100 Euro fingen die Gebote an. Bei 600 Euro kristallisierten sich Jan Cizek (links) und Julian Schmitz-Avila als Duellanten heraus. Beide ließen nicht locker, auch als die 1.000 Euro längst überschritten waren.
Bei 1.200 Euro taten die Gebote langsam weh. In Jan Cizek stieg die Verzweiflung mit jedem Gegengebot seines Konkurrenten. Schmitz-Avila rollte ebenfalls mit den Augen: "Der hört nicht auf!" Erst bei 1.510 Euro gab sich Schmitz-Avila geschlagen: "Ich gehe bei ihm Schokolade essen." Jan Cizek blätterte erleichtert die Scheine auf den Tisch: "Wunderschönes Objekt."
"Verlieren verbessert den Charakter"
Wolfgang Pauritsch (Mitte) gratulierte Cizek: "Unglaublich, was eine rote Säule für ein Bietergefecht auslösen kann." Sein Lob ging auch an Schmitz-Avila (rechts): "Verlieren verbessert den Charakter, Julian."
Ebenfalls im Angebot: Die Dampfmaschine "Magirus D305" von Wilesco aus den 1990er-Jahren wurde auf 180 bis 250 Euro geschätzt. Steve Mandel bezahlte 200 Euro und traf damit genau den Wunschpreis.
Die Brosche aus 750er Gold mit wertlosen Steinen aus den 1960er-Jahren hatte einen Schätzwert von 500 Euro. Exakt den Schätzpreis bekam die Verkäuferin von Elke Velten. "Ich bin mir sicher, dass du echte Brillanten reinmachst", vermutete Wolfgang Pauritsch. "Rubine", hatte Velten bereits eine Idee.
Die Deckelvase von Max Laeuger aus Kandern aus der Zeit um 1910 wurde mit 1.000 bis 1.400 Euro bewertet. Das Kaufinteresse war groß. Elke Velten bekam den Zuschlag bei 900 Euro.
Der Anhänger aus 585er Gold mit verschiedenen Steinen aus verschiedenen Zeiten hatte einen Wert von 600 Euro. Auch dieses Schmuckstück schnappte sich Elke Velten für 500 Euro.
Dieser Artikel wurde verfasst von Bettina Friemel
Lesetipp
Das Original zu diesem Beitrag ""Bares für Rares": Hitziges Bieterduell im Kampf um Schokolade" stammt von "Teleschau".