Gerade verkündeten die Filmfirmen Warner Bros und Legendary Entertainment's MonsterVerse den Regisseur ihres Monster-Mashups "Godzilla vs. Kong". Sein Name lautet: Adam Wingard. "Adam wer?" werden sich die meisten fragen. Allenfalls beinharten Horrorfans ist der 34-Jährige als Regisseur des letzten "Blair Witch"-Films und des Thrillers "The Guest" (2014) ein Begriff.
Eine auf den ersten Blick mutige Entscheidung von Warner, ihr gigantisches, von zwei Solofilmen vorbereitete Eventmovie einem Regisseur ohne Erfahrung mit großen Budgets anzuvertrauen. Eine Entscheidung, die aber unverkennbar im Trend liegt: Die großen Studios engagieren für die neuen Filme ihrer Franchises, von Marvel bis Star Wars, immer öfter junge, unerfahrene Filmemacher, die vorher nur wenige Independent-Filme drehten.
Neben wenigen Routiniers wie James Mangold ("Logan") fallen in den letzten Jahren (noch) klanglose Namen wie Jordan Vogt-Roberts ("Kong: Skull Island") und Colin Treverrow ("Jurassic World"), wenn es um die Besetzung des Regiestuhls der großen Tent Pole Movies (Zeltstangenfilme) geht, wie man in Hollywood die Filme nennt, von denen sich die Studios im jeweiligen Jahr die meisten Einahmen erwarten.
Die hungrigen Nobodys gehen mit einem frischen Blick und den Ambitionen eines Newcomers an die Sache heran. Das erhoffen sich zumindest die Produzenten.
Böse Zungen behaupten eine andere Motivation der Studios. Die No-Names haben noch keinen unverwechselbaren und einbetonierten Stil, sondern sie sind formbar im Sinne des Studios. Sie überschatten mit ihrem Image nicht den Film, sondern lassen den eigentlichen Star glänzen: Die Marke, ob sie nun Star Wars oder Avengers heißt.
Der neue Trend des unbekannten Regisseurs erinnert an die alten Zeiten des Studiosystems der 30er-und 40er-Jahre, in denen nicht der Regisseur, sondern der Produzent, die Stars und das Studio selbst die Fixpunkte waren. Erst später wurden die Regisseure als Autoren und Zugpferde des Marketings entdeckt. Ist diese Zeit jetzt vorbei? Wir stellen jedenfalls ein paar der neuen Studio-Regisseure vor, von denen man noch viel hören wird. Wenn sie nicht im Schatten der Franchises verschwinden...
Eine auf den ersten Blick mutige Entscheidung von Warner, ihr gigantisches, von zwei Solofilmen vorbereitete Eventmovie einem Regisseur ohne Erfahrung mit großen Budgets anzuvertrauen. Eine Entscheidung, die aber unverkennbar im Trend liegt: Die großen Studios engagieren für die neuen Filme ihrer Franchises, von Marvel bis Star Wars, immer öfter junge, unerfahrene Filmemacher, die vorher nur wenige Independent-Filme drehten.
Neben wenigen Routiniers wie James Mangold ("Logan") fallen in den letzten Jahren (noch) klanglose Namen wie Jordan Vogt-Roberts ("Kong: Skull Island") und Colin Treverrow ("Jurassic World"), wenn es um die Besetzung des Regiestuhls der großen Tent Pole Movies (Zeltstangenfilme) geht, wie man in Hollywood die Filme nennt, von denen sich die Studios im jeweiligen Jahr die meisten Einahmen erwarten.
Die hungrigen Nobodys gehen mit einem frischen Blick und den Ambitionen eines Newcomers an die Sache heran. Das erhoffen sich zumindest die Produzenten.
Böse Zungen behaupten eine andere Motivation der Studios. Die No-Names haben noch keinen unverwechselbaren und einbetonierten Stil, sondern sie sind formbar im Sinne des Studios. Sie überschatten mit ihrem Image nicht den Film, sondern lassen den eigentlichen Star glänzen: Die Marke, ob sie nun Star Wars oder Avengers heißt.
Der neue Trend des unbekannten Regisseurs erinnert an die alten Zeiten des Studiosystems der 30er-und 40er-Jahre, in denen nicht der Regisseur, sondern der Produzent, die Stars und das Studio selbst die Fixpunkte waren. Erst später wurden die Regisseure als Autoren und Zugpferde des Marketings entdeckt. Ist diese Zeit jetzt vorbei? Wir stellen jedenfalls ein paar der neuen Studio-Regisseure vor, von denen man noch viel hören wird. Wenn sie nicht im Schatten der Franchises verschwinden...
Anthony und Joe Russo (Avengers, Captain America usw.)
Die Brüder aus Cleveland haben sich einen festen Platz im Marvel Universum erarbeitet. Die "Russo Brothers" drehten die letzten beiden Solofilme von Captian America und dürfen jetzt auch die nächsten "Avenger"-Teile inszenieren. Und dass, obwohl sie vorher "nur" Serien ("Arrested Development", "Community") und weniger aufwändige Komödien wie "Safecrackers", "Ich, du und der Andere" drehten.
Jordan Vogt-Roberts (Kong: Skull Island)
Viele waren überrascht, als der Job, King Kong zu rebooten an Vogt-Roberts ging. Der 32-Jährige fiel zuvor nur mit Comedy-Serien im TV ("Funny or Die, "Mash Up" auf und im Kino mit dem netten Coming-of-Age-Film "Kings of Summer". Bei der Action scheint es ihm zu gefallen. Als nächstes soll Vogt-Roberts für Sony aus der Videospielreihe "Metal Gear Solid" einen Film machen.
Rian Johnson (Star Wars: Die letzten Jedi)
Als Regisseur des Neo-Noir-Krimis "Brick" (2005) und der Zeitreiseaction "Looper" (2012) ist der 34-jährige natürlich kein ganz unbeschriebenes Blatt mehr. Dennoch ist es nicht selbstverständlich, dass Johnson bei Star Wars ein so großes Vertrauen von Disney und George Lucas genießt. Er drehte nicht nur das Spin-Off "Rogue One", er unterschrieb auch für die nächste reguläre Star Wars-Episode "Die letzten Jedi".
James Gunn (Guardians of the Galaxy)
Mit dem knallbunten, schrägen und originellen Weltraumabenteuer "Guardians of the Galaxy" wurde James Gunn zu so etwas wie einem Autorenfilmer innerhalb des Marvel Cinematic Universe. Erste Meriten erwarb er sich mit der Horrorkomödie "Slither" und dem gegen den Strich gebürsteten Superheldenspektakel "Super - Shut Up, Crime!" (2010). Gunn ist auch als Drehbuchautor aktiv, neben den Skripten für die Guardians schreib er z.B. das gelungene Horrorremake "Dawn of the Dead" (2004).
Joachim Rønning und Espen Sandberg (Pirates of the Caribbean: Salazars Rache)
Das norwegische Regieduo soll dem etwas in die künstlerische Flaute geratenen "Fluch der Karibik"-Franchise frischen Wind in die Segel blasen. Mit maritimen Themen haben die beiden Erfahrung: Ihr Abenteuerfilm "Kon-Tiki" über den Forscher Thor Heyerdahl, der 1947 mit einem selbstgebasteltem Floß über den Pazifik gondelte, war 2012 für den Oscar als bester fremdsprachiger Film nominiert.
Colin Trevorrow (Jurassic World)
Zum Dinospektakel "Jurassic World" kam Colin Trevorrow wie die Jungfrau zum Kind: Vorher hatte er nur eine Doku ("Reality Show"), einen versponnenen TV-Film ("Gary: Under Crisis") und einen kleinen Indiefilm ("Journey of Love - Das wahre Abenteuer ist die Liebe") im Portfolio. Nachdem Trevorrow "Jurassic World" unerwartet zu einem Super-Mega-Gigahit an den Kassen machte ist es nur folgerichtig, dass er nun auch bei "Star Wars" ran darf, er soll Episode 9 drehen.
Scott Derickson (Dr. Strange)
Der Horrorspezialist, der "Der Exorzismus von Emily Rose" und "Sinister" schrieb und inszenierte, jagte im Auftrag der Marvel Studios Benedict Cumberbatch durch das Effektgewitter von Dr. Strange.
Autor: Sebastian Milpetz