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"Slender Man": So wäre ein guter Film draus geworden

Slender Man: So wäre ein guter Film draus geworden
Szene aus "Slender Man" Verleih

"Slender Man" ist jetzt in den deutschen Kinos gestartet und soll Kinogängern Albträume bescheren. Internationale Kritiker finden den Film aber über alle Maßen schlecht. Ob ein anderer Produzent Abhilfe geschaffen hätte?

Als vor einigen Jahren eine gruselige Gestalt mit langen Gliedmaßen im Internet auftauchte, war ein neuer Hype geboren: Der "Slender Man" ging durch das Netz und sorgte bei vielen Menschen für aufgestellte Nackenhaare und kalte Schauer. Logisch, dass man sich die Gelegenheit einer Verfilmung nicht durch die Finger gehen lassen wollte. Nun ist der gleichnamige Kinofilm erschienen und möchte man den internationalen Kritikern glauben, dann ist das Werk von Regisseur Sylvain White einfach grottenschlecht! Da stellt sich natürlich die Frage, wie man das künstlerische Versagen hätte vermeiden können.

So schlecht ist "Slender Man"

Wie ätzend ist "Slender Man" eigentlich? Als repräsentativer Gradmesser eignen sich wie so oft die Seiten Metacritic und Rotten Tomatoes, die beide veröffentlichte Besprechungen von professionellen Kritikern zu einem Film sammeln und dann eine durchschnittliche Gesamtwertung herausgeben. Bei Metacritic wurden 13 Rezensionen für eine miese Wertung von nur 29 von 100 möglichen Punkten berücksichtigt, 43 Nutzer der Seite vergaben 2 von 10 Punkte.

Ähnlich katastrophal sieht es bei den Tomatoes aus, wo sogar noch mehr Kritiken und User-Wertungen mit eingeflossen sind. Von beinahe 1400 Personen (Stand: 24. August 2018) fanden lediglich 25 Prozent den Horrorfilm sehenswert. Noch mieser sieht es bei den Profis aus: Desaströse 9 Prozent der eingegangenen Auseinandersetzungen mit dem Film wurden als positiv registriert. Klare Sache: "Slender Man" ist absolut gruselig - allerdings aus den vollkommen falschen Gründen!

"Blumhouse" wollte produzieren

Rückblickend gäbe es sicher eine Menge Möglichkeiten, wie aus dem Gruselstreifen doch noch etwas hätte werden können. Sicherlich war ein mögliches Todesurteil in kreativer Hinsicht die Tatsache, dass der Schocker bereits vor seinem US-Kinostart stark geschnitten wurde. Wie er bei Twitter selbst verriet, wollte sich zudem Jason Blum als Produzent an "Slender Man" beteiligen.

Auf die Frage eines Fans, ob er sich denn nicht die Rechte an der Figur besorgen könnte, um allen zu zeigen wie es richtig gemacht wird, antwortete Blum, er habe "verzweifelt versucht" den Film zu produzieren, aber "ungefähr 300 Mal" bekam er eine Abfuhr vom Studio.
Dabei ist Blum mit seiner Produktionsfirma "Blumhouse" seit Jahren ein Garant für Horrorhits, die wenig kosten, dafür aber prächtige Gewinne einfahren. So gehen ganze Filmreihen wie "The Purge" oder "Insidious" unter anderem auch auf seine Kappe; "Split" und "Get Out" haben beide weltweit sogar über 200 Millionen US-Dollar eingespielt und Letzterer gewann zusätzlich einen Oscar. Natürlich hätte Blums Beteiligung nicht automatisch bedeutet, dass aus "Slender Man" ebenfalls ein Hit geworden wäre - geschadet hätte es aber bei der bisherigen Bilanz des Produzenten ganz sicher nicht.

An den Kinokassen weltweit schlägt sich "Slender Man" bislang halbwegs erfolgreich: Bei einem Budget von geschätzten 10 Millionen US-Dollar, konnten laut BoxOfficeMojo immerhin schon knapp 24 Millionen umgesetzt werden. Nach einem wirklichen Hit sehen diese Zahlen allerdings noch lange nicht aus. Seit dem 23. August 2018 ist der unheimliche Titelheld in deutschen Kinos zu sehen.