Adina Pintilie (38) gewann mit ihrem Film "Touch Me Not" den Goldenen Bären auf der Berlinale. Gestern Abend [24. Februar] wurden die Gewinner der 68. Berlinale gekrönt, der Goldene Bär ging dabei an die rumänische Regisseurin für ihren ersten abendfüllenden Film mit dem Titel "Touch Me Not". Die Entscheidung der Jury, die ihr Sprecher Tom Tykwer (52, "Cloud Atlas") verkündete, sorgte für Überraschung. Der semidokumentarische Experimentalfilm ist eine rumänisch-deutsche Koproduktion, Adina Pintilie verstand ihr Werk als Forschungsprojekt zum Thema Identität. Dort erforscht sie die Grenzen und Spielarten menschlicher Sexualität. Der Zuschauer wird unter anderem Zeuge eines Besuchs in einem Sado-Maso-Club. Für viele war das offensichtlich zu explizit, viele Besucher verließen während der Vorführung fluchtartig das Kino.
Bei der Preisverleihung erklärt die Rumänin: "Ich möchte sagen, wie wichtig es ist, Filme anders machen zu können, zu experimentieren, was heute so selten ist. Unser Film ist eine Liebesarbeit. Ich bin so dankbar für den Mut meines lieben Teams. Ihr seid meine Kameraden in der Armee der Liebe."
Den Silbernen Bären als bester Darsteller erhielt der Franzose Anthony Bajon (23) für seinen Auftritt in "Das Gebet", wo er einen Drogenabhängigen verkörpert. Die Schauspielerin Ana Brun (41) aus Paraguay gewann den Silbernen Bären als beste Darstellerin für ihre Rolle in dem Drama 'Die Erbinnen', der die Geschichte eines alternden Frauenpaares erzählt.
Zu den weiteren Gewinnern zählen Wes Anderson (48), der für "Isle of Dogs" den Regie-Preis bekam, und die polnische Filmemacherin Malgorzata Szumowska (44), die einen Silbernen Bären, den Großen Preis der Jury, für ihren Film "Twarz" erhielt.
Adina Pintilie (38) gewann mit ihrem Film "Touch Me Not" den Goldenen Bären auf der Berlinale.