Wenn ein Film ins Ausland exportiert wird, ist es oft notwendig, einen neuen Titel zu finden, der für das jeweilige Land geeignet ist. Nicht selten werden englischsprachige Filmtitel übernommen, aber zumindest um einen Untertitel ergänzt, manchmal wird aber auch ein ganz neuer Titel für den Film geschaffen. Übersetzt man diese länderspezifischen Titel wieder in die Originalsprache, so entpuppen sie sich mitunter als sehr skurril oder gar als völliger Unsinn. Auch unsere Lieblings-Weihnachtsfilme haben in manchen Ländern lustige Namen: Da kann der nette Weihnachtsmann schon mal unartig werden.

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"Bad Santa" bekommt in Tschechien einen schlüpfrigen Titel

In den USA lief Terry Zwigoffs Weihnachtskomödie unter dem Titel "Bad Santa", der auch in Deutschland übernommen wurde. Für die Vermarktung in Tschechien wurde daraus "Santa je úchyl", was so viel heißt wie "Santa ist ein Perversling". Zugegebenermaßen ist der Titel für den Film nicht ganz unpassend, denn Billy Bob Thornton mimt darin einen Kaufhaus-Weihnachtsmann, der so gar nicht kinderfreundlich ist. Statt Wünsche zu erfüllen, beleidigt er lieber seine kleinen Bewunderer, trinkt viel Alkohol und stiehlt sogar mit seinem Kumpel aus dem Kaufhaus.

Stirb langsam: In einigen Ländern steckt Bruce Willis in der "Falle"

Der Actionkracher "Stirb langsam" ist kein klassischer Weihnachtsfilm. Dennoch wird er – trotz seiner Brutalität – von vielen Fans mit der Adventszeit in Verbindung gebracht. In Polen klingt zumindest der Titel etwas weniger brutal als anderswo: Hier heißt der Film "Szklana Pułapka", übersetzt "Die Glasfalle", was sich auf die vielen Fenster des Hochhauses bezieht, in dem die Handlung spielt. Klingt logisch - dass die Fortsetzungen entsprechend "Die Glasfalle 2" und "Die Glasfalle 3" genannt wurden, ergibt allerdings wenig Sinn. Ebenso verwunderlich ist der Name des zweiten Films der Reihe in Spanien, denn hier wählte man gleich einen ganz anderen Titel: "La Jungle - Alberta Roja", was auf Deutsch "Dschungel 2: Roter Alarm" heißt.

Aus "Home Alone" wird "Mama, ich habe mein Flugzeug verpasst!"

Während in Deutschland aus dem englischen Titel "Home Alone" "Kevin – Allein zu Haus" wurde, wählte man in Frankreich einen anschaulicheren Titel. Der Weihnachtsklassiker über den kleinen Kevin (Macaulay Culkin), der von seiner Familie zu Hause vergessen wird, heißt im Land des Eiffelturms "Maman, j'ai raté l'avion!". Sinngemäß lautet der Titel also "Mama, ich habe mein Flugzeug verpasst!".

Auch "Charlie und die Schokoladenfabrik" – im Original "Willy Wonka & the Chocolate Factory" – teilt in einem Land ein ähnliches Schicksal. Denn in Dänemark hat man sich ebenfalls für einen Titel entschieden, der die Handlung beschreibt. Dort heißt der Film von 1971 "Drengen, der druknede i chokoladesovsen", was übersetzt "Der Junge, der in Schokoladensoße ertrank" bedeutet. Dies bezieht sich auf die Szene im Film, in der Augustus Glupsch in einen Fluss aus Schokoladenmasse fällt.