Nach einem längeren Karrietief kehrte Bob Dylan 1975 mit seinem Album "Blood on the Tracks" zu alter Form zurück. Nun sollte es nach ebenso langer Bühnenabstinenz wieder im großen Stil auf US-Tournee gehen. Doch es sollte keine seelenlose Stadiontour werden. Dylan wollte auf kleinen Bühnen spielen, um den Menschen und dem durch die Watergate-Affäre verunsicherten Land wieder nahe zu kommen.

Das Resultat war eine der berühmtesten und sagenumwobendsten Touren der Musikgeschichte: Die Rolling Thunder Revue fegte im Herbst 1975 und im Frühjahr 1976 durch die USA, in der Winterpause gab es zwei Benefizkonzert für den zu Unrecht wegen Mordes verhafteten Boxers Rubin "Hurricane" Carter

Stars und Weggefährten wie Joan Baez, Allan Ginsberg und Joni Mitchell begleiteten Dylan auf der zirkusartigen Tour, die Kamera lief ständig mit. Als Nebenprodukt fiel der Film "Renaldo and Clara", Dylans einzige Regiearbeit ab, genauso wie Sam Shepards Tourtagebuch "Rolling Thunder Logbook".

Martin Scorsese filmt wieder Bob Dylan: Trailer und Startdatum

Über 40 Jahre später hat Martin Scorsese aus dem Material eine Dokumentation für Netflix gemacht. Neben bisher unveröffentlichten Aufnahmen der Revue kommen auch die Veteranen wie Joan Baez und Sam Shepard zu Wort - und der Meister selbst in einem seiner raren Auftritte vor der Kamera. Für Scorsese machte der Literaturnobelpreisträger schon 2005 eine Ausnahme, für die große Dylan-Doku "No Direction Home"

Nun ist der erste Trailer zu "Rolling Thunder Revue: A Bob Dylan Story By Martin Scorsese" erschienen, die ganze Doku gibt es ab dem 12. Juni 2019 auf Netflix.