Während die Skandal-Doku um die Missbrauchsvorwürfe an Michael Jackson nach wie vor weite Kreise zieht, denkt der Regisseur von "Leaving Neverland" Dan Reed bereits an eine Fortsetzung. Was er darin zeigen möchte, weiß er auch schon.

Zwei weitere Fälle erzählen

Die Doku erzählt von Wade Robson und James Safechuck, die beide angeben, als Kind von Jackson sexuell missbraucht worden zu sein. Was der Film zeigt, ist nichts für schwache Nerven. Wie die BamS berichtet, behaupten Robson und Safechuck, dass es überall auf der Neverland Ranch geheime Schlafzimmer gäbe, in denen Jackson sich an den Jungen verging. Doch auch im Privatkino soll es zu sexuellen Handlungen gekommen sein. Wenn Jackson zu laut stöhnte, wurde einfach der Ton lauter gestellt, so Safechuck. Außerdem habe Jackson überall kleine Glöckchen befestigt, damit er gewarnt wurde, wenn sich jemand näherte, erzählt Robson. Nun will Reed nachlegen und die Geschichte zweier anderer mutmaßlicher Opfer Jacksons erzählen. Dem Business Insider gegenüber berichtet er:

"Wade und James‘ Geschichte wurde jetzt zwar erzählt, aber sie haben die Vorwürfe nicht erhoben, als Jackson noch lebte. Sie erlebten also nie die volle Wucht der Attacken durch die Jackson-Familie. Jordan Chandler und Gavin Arvizo hingegen schon."

Safechuck sagte für Jackson aus

Damit bezieht er sich auf zwei Fälle, die vor Gericht landeten. Mit der Chandler-Familie gab es schließlich eine außergerichtliche Einigung (Jackson zahlte der Familie 23 Millionen US-Dollar), die Arvizo-Vorwürfe waren Teil des Gerichtsverfahrens von 2005, in dem Jackson in allen Anklagepunkten freigesprochen wurde. Safechuck sagte damals in beiden Fällen für Jackson aus. Reed vermutet dahinter eine massive Vertuschungskampagne:

"Die Mechaniken dieser Vertuschung interessieren mich. Wie konnte es sein, dass dieser Kerl, von dem wir nun wissen, dass er ein Pädophiler war, der sich in der blanken Öffentlichkeit versteckt, mit all diesen Sachen einfach so davonkam? Wer waren die Menschen, die dieses Verbrechen ungestraft zuließen? Es gibt eine Hintergrundgeschichte, die erzählt werden sollte."

Dass eine Fortsetzung tatsächlich kommt, ist bei dem momentanen Medienrummel nicht allzu unwahrscheinlich. Außerdem: Ein Ende des Streits zwischen Sender HBO und den Nachlass-Verwaltern, mit dem sich mittlerweile auch Gerichte beschäftigen, ist auch noch nicht in Sicht. Den Trailer zur umstrittenen Doku seht ihr hier: