Videospiele und Filme führen eine sehr komplizierte Beziehung, denn wann immer das eine Medium das andere adaptiert, geht es zumeist nach hinten los: Entweder sie werden kommerzielle Flops, fallen bei den Kritikern durch oder es geschieht einfach beides - in der jüngeren Vergangenheit gaben Werke wie "Assassin's Creed" oder "Tomb Raider" Paradebeispiele dafür ab, wie man Games am besten nicht fürs Kino aufbereitet. Von daher dürften Fans kommenden Umsetzungen wie die zu "Uncharted" sicher mit allerlei Vorsicht entgegensehen. Ebenfalls schon seit Jahren in Planung befindet sich auch eine filmische Interpretation zu "Metal Gear Solid". Und zu dem Projekt gab jetzt Jordan Vogt-Roberts ("Kong: Skull Island") gegenüber Collider ein ausführliches Update.

"Heilige Scheiße"

Obwohl die Kinoauswertung der Blockbuster-Spielereihe immer noch nicht offiziell von Sony in Auftrag gegeben wurde, werkelt Roberts schon eine ganze Weile daran. Er und Derek Connolly ("Jurassic World") haben dem Bericht zufolge eine Drehbuchfassung beim Studio eingereicht, die mit Bemerkungen schon wieder zurückkam. Nun geht es darum, sie zu überarbeiten. Der Filmemacher verspricht dabei eine ziemlich aufregende Geschichte: "Selbst wenn ich nicht involviert wäre und das lesen würde, könnte ich nur ‚Heilige Scheiße‘ dazu sagen."

Seiner Meinung nach repräsentiere das Skript eine völlig neue Herangehensweise bei der Verfilmung eines Videospiels, wobei die epischen Dimensionen der Marke "Metal Gear Solid" berücksichtigt werden sollen - schließlich existiert die Reihe seit den 80er-Jahren und in der Zeit sind schon jede Menge Figuren aufgetaucht, sind die Geschichten quer durch die Zeit gesprungen. Roberts nach habe man aber einen Weg gefunden, all dem gerecht zu werden, doch wie genau wollte er nicht verraten.

Schräg & gruselig

Es gibt aber nicht nur viele Geschichten im Franchise, die unter einen Hut gebracht werden wollen, sondern auch jede Menge tonale Schwankungen. Kenner der Spiele wissen, dass man in einem Moment einer tragischen Sequenz beiwohnen kann, nur um anschließend wie in einem Trickfilm unter einem Pappkarton versteckt durch die Gegend zu huschen. Roberts verspricht, dass man im Film nicht davor zurückschrecken werde, all diese Elemente, so widersprüchlich sie auch sein mögen, unterzubringen.

"Ich denke, es gibt einen Weg, auf all diese Eigenheiten einzugehen", so Roberts. Es gibt militärisch angehauchten Surrealismus, es wird bisweilen philosophisch und dann wieder gruselig und das alles würde "Metal Gear" ausmachen, genau das lieben die Fans.

Nix für Kinder

Von den vielen Figuren, die bei "Metal Gear Solid" vorkommen, sollen natürlich Solid Snake und The Boss als Hauptfiguren vorkommen, aber auch andere sollen ihren Moment bekommen. Insbesondere soll es Cyborg Ninja auf die große Leinwand schaffen und natürlich sollen die titelgebenden Metal Gears, riesige roboterartige Vehikel mit Atomsprengköpfen bewaffnet, in all ihrer Pracht zu sehen sein.

Die Spiele sind übrigens nichts für Zartbesaitete - wird es bei der Verfilmung auch so sein? Vogt-Roberts stellt in Aussicht, dass man jedenfalls keine weichgespülte Version für das Massenpublikum machen will. Eine hohe Altersfreigabe sei das Ziel und dafür wolle man das Budget verhältnismäßig gering halten, um das Studio zu einem riskanteren, aber ultimativ werkgetreueren Projekt zu animieren.

Insgesamt möchte der Regisseur den "ersten wirklich guten Videospielfilm" drehen und betont, dass er wenn nötig für den Rest seines Lebens für einen "Metal Gear Solid"-Kinofilm kämpfen werde. Da kann man ihm nur die Daumen drücken!