Die Coronapandemie hält ganz Europa und die Welt in Atem. Schulen schließen, TV-Sender ändern ihr Programm und der Nachwuchs muss zuhause irgendwie betreut werden. Wenn das Wetter nicht mitspielt, sind Kinderfilme eine schöne Alternative für die Freizeitbeschäftigung. Wie wäre es mit einem Nachmittag auf dem Sofa? Hier sind die Tipps der Redaktion mit Kinderfilmen, die ihr streamen könnt.

"Captain Underpants - Der supertolle erste Film" auf Amazon Prime Video

Die Kinderbuchreihe "Captain Underpants" ist hierzulande kaum bekannt. Doch man muss die quirligen Vorlagen nicht kennen, um beim selbsternannten "supertollen ersten Film" herrlichen Spaß zu haben. Die zwei ausgeflippten Schüler George und Harold kriegen mal wieder von ihrem Schulleiter eine ordentliche Packung. Da hecken die zwei einen dollen Schabernack aus – und tatsächlich: Gleich im ersten Anlauf gelingt es ihnen, ihren Rektor zu hypnotisieren. Doof nur, dass der sich jetzt für den Superheld "Captain Underpants" hält und in Unterhosen und Cape gegen Bösewichte kämpft … Der durchgeknallte Animationsfilm mixt rigoros infantilen Charme mit intelligentem Witz. Lehrreich ist das zugegeben nur selten, aber dafür brüllend komisch. Und die grandiosen visuellen Spielereien, die allerdings auf jede korrekte Anatomie pfeifen, sind selbst auf dem Fernseher ein gewaltiger Hingucker. "Captain Underpants" kann man bei Amazon Prime Video leihen oder kaufen.

"The Lego Movie" auf Netflix

"The Lego Movie": Der wahrscheinlich teuerste Werbefilm aller Zeiten zeigt Bauarbeiter-Legomännchen Emmet, der von sich erfährt, dass er als der Auserwählte als Einziger die Welt von Präsident Business retten kann. Doch er muss sich beeilen: Am nahenden Taco Dienstag könnte bereits alles zu spät sein … Den "21 Jump Street"-Regisseuren Phil Lord & Chris Miller gelang mit dem Lego-Film das ultimative Nerd-Erlebnis. Obwohl der Film (fast) komplett am Rechner entstand, sieht er aus, als wäre er aus 15 Millionen Bauklötzchen zusammengebastelt. Der Look und viele Gags sind eine Anspielung an die sogenannten Bricks-Filme, bei denen YouTube-Künstler ganze Filmszenen mit Lego-Steinen nachstellen. Doch Lord & Miller machen daraus eine erwachsene Geschichte über Selbstfindung, die sich trotz ihres emotionalen Kerns viele fantastische Gaga-Elemente beibehält. Gastauftritte aus "Star Wars", "Batman", "Teenage Mutant Ninja Turtles", "Superman", "Der Herr der Ringe", "Wonder Woman" und vielen weiteren inklusive.

"Spongebob Schwammkopf – Der Film" auf Amazon Prime Video

Die Serie um den Schwamm namens Spongebob, der in dem kleinen Ort Bikini Bottom unter dem Meer lebt, bekam 2004 einen eigenen Kinofilm. Die Geschichte: Als Spongebobs Erzfeind Plankton es schafft die Krone von Neptun zu stehlen und Spongsbobs Chef Mr. Crabs dafür verantwortlich zu machen, müssen Spongebob und sein Freund Patrick handeln. Sie haben sechs Tage Zeit, um die Krone zurückzuholen und Mr. Crabs zu retten. Auf ihrer Reise durch den Ozean lernen sie, was es bedeutig mutig und erwachsen zu sein, indem sie allerlei Gefahren überwinden. Die Reise von Spongebob und Patrick zeigt, wie man über sich selbst hinauswachsen kann, wenn man seine Angst hinter sich lässt. Aber nicht nur hat der Film eine schöne Botschaft für Kinder, er ist auch bis unter den Rand mit Humor gefüllt. Sobald sie das Wasser verlassen, sind sie plötzlich Zeichentrickfiguren in einer realen Umgebung. Besonders witzig wird dieser Animationskniff als sie auf David Hasselhoff treffen, den sie als Surfbrett nutzen, und gegen einen Auftagsmörder kämpfen müssen. Wer das noch nicht gesehen hat: Pflichtprogramm! Der Film ist bei Amazon Prime Video für Abonnenten verfügbar.

"Das Schloss im Himmel" auf Netflix

Der Japaner Hayao Miyazaki ist zwar eher durch seine Filme "Chihiros Reise ins Zauberland" oder "Prinzessin Mononoke" berühmt, doch auch – oder erst recht – seine früheren Werke können sich sehen lassen. "Das Schloss im Himmel" ist so detailreich inszeniert, dass man jede Szene am besten gleich zweimal anschaut, um wirklich alles gesehen zu haben. Hinzu kommt eine wunderbare Geschichte: Waisenjunge Pazu staunt nicht schlecht, als die bewusstlose Sheeta sanft vom Himmel fällt – direkt in die Bergarbeitersiedlung hinab, in der er lebt. Das fremde Mädchen wurde von einem magischen Medaillon gelenkt, hinter dem sowohl die Luftschiff-Piratenbande von Flintenweib Mama Dola her ist als auch der aalglatte Agent Muska. Denn das Schmuckstück kann seinen Träger in das sagenhafte Laputa führen, ein Inselreich hoch über den Wolken … Dabei bringt Miyazakis dritter Langspielfilm so ziemlich alles mit, was Kinder begeistert: mythische Figuren, märchenhafte Bauten hoch über dem Himmel und eine Menge schießwütiger Action. Nicht zuletzt rührt die Nebenhandlung über eine Vater-Sohn-Beziehung zu Tränen.

"Ralph reichts" auf Disney+

"Randale Ralph" ist von Beruf Bösewicht. Genauer gesagt ist er der böse Schurke in einem Arcade-Spielautomaten, der mittlerweile 30 Jahre auf dem Buckel hat. Ralph hinterfragt seine Rolle langsam und sieht keinen Sinn mehr darin von Level zu Level zu leben. Er sucht Hilfe bei den anderen Arcade-Figuren. Er trifft auf die Rennfahrerin Vanellope von Schweetz, die wie Ralph ein Außenseiter der Spielewelt ist. Die beiden verbünden sich, um gemeinsam an einem Rennen im Spiel "Sugar Rush" teilzunehmen. Ralph schafft es mit Vanellopes Hilfe wieder einen Sinn in seinem Leben zu finden. Gemeinsam kämpfen sie gegen einen Computervirus, der die anderen Spiele bedroht. Die Deutsche Film- und Medienbewertung hat den Film mit dem Prädikat "besonders wertvoll" ausgezeichnet, weil er ein Film für die ganze Familie ist und zahlreiche Anspielungen auf alte Videospiele beinhaltet, die auch für Erwachsene jede Menge Spaß bereithalten. Gibt's bald auf Disney+.

"Die Hexe und der Zauberer" auf Netflix

Von der Erzählung hinter dem Film "Die Hexe und der Zauberer" hat schon jeder einmal gehört: Die Legende von König Arthur. Doch nicht viele kennen Disneys zauberhafte Interpretation der berühmten Artus-Sage. Das zwölfjährige Waisenkind Arthur, das auf den Namen Floh hört, ahnt nicht von seiner Bestimmung - bis der Zauberer Merlin auf ihn aufmerksam wird und sich der Erziehung des tollpatschigen Knappen annimmt. Als Fisch, Eichhörnchen und Vogel verwandelt lässt er Floh lehrreiche Abenteuer erleben, darunter einen Zauberwettstreit mit der bösen Hexe Madame Mim. Und als Arthur in den Besitz eines besonderen Schwertes kommt, steht er plötzlich vor einer schwierigen Wahl. Der Mäusekonzern kreierte 1963 den Film, um Kindern die Geschichte auf abenteuerliche Weise näher zu bringen – und das mit Erfolg. Zu streamen gibt es das Meisterwerk übrigens für die ganze Familie auf Netflix.

"Klaus" auf Netflix

Eine Weihnachtsfilmempfehlung? Im März?! Ja, richtig gelesen, denn besondere Umstände verlangen nach besonderen Filmtipps und deshalb sei in Zeiten der Coronavirus-Krise den Kleinen, aber auch Familien an sich "Klaus" sehr ans Herz gelegt. Der Animationsfilm bei Netflix war erst in diesem Jahr für einen Oscar nominiert und wenngleich es vordergründig um den Weihnachtsmann geht, sind die darin verhandelten Themen wie Nächstenliebe und Altruismus universal und damit jederzeit zu konsumieren – und ganz besonders jetzt.

"Der Gigant aus dem All" auf Netflix

Kommerziell war "Der Gigant aus dem All" ein Flop, als er 1999 in die Kinos kam. Doch es dauerte nicht lang und das Meisterwerk von Brad Bird ("Die Unglaublichen") entwickelte sich zum absoluten Kultfilm und gilt heute mit Fug und Recht als Klassiker des Animationsfilms – zumindest die Kritiker hatten schon damals verstanden, wie toll das Werk wirklich ist. Angesiedelt in den 50er-Jahren geht es darin um einen kleinen Jungen, der eines Tages über einen – nun ja – Giganten aus dem All stolpert und sich mit ihm anfreundet. Die gemeinsame Freude als auch die Sorge füreinander sind wahrlich herzergreifend und dazu gibt es noch eine Prise zeitgemäßer Atombomben-Paranoia auf Regierungsebene. Der Film ist aktuell bei Netflix zu sehen oder bei Amazon Prime Video zum Leihen oder Kaufen verfügbar.

"101 Dalmatiner" auf Disney+

Wie schrecklich: 101 Dalmatiner ergeben einen schönen Pelzmantel. Auf den ist die hysterische Cruella de Vil scharf und lässt deshalb die fünfzehn Welpen der Dalmatiner Pongo und Perdita entführen. Nun brauchen die Hundeeltern die Hilfe aller Vierbeiner, um den Nachwuchs zu retten. Der Film von 1961 gilt als der modernste aus Disneys goldener Zeit. 1996 gab's ein Realfilm-Remake mit Glenn Close als Cruella. Walt Disney sagte mal: "Ich mache keine Filme nur für Kinder. Ich mache sie für das Kind in jedem von uns, sei es sechs oder sechzig Jahre alt." Das gilt auch für "101 Dalmatiner", beide Filme sind ab 24. März im Abo von Disney+ verfügbar. Bis zum 23. März gilt noch der Frühbucher-Rabatt.

"Paddington" auf Amazon Prime Video

"Paddington" ist ein Bär mit blauem Mantel und rotem Schlapphut – und er ist auf der Flucht. In seiner Heimat, dem peruanischen Dschungel, hat ein Erdbeben seinen Wohnraum zerstört. Er macht sich auf nach London, um dort ein neues Zuhause zu finden. Dort trifft er auf Familie Brown (u. a. Hugh Bonneville und Sally Hawkins). Die finden ihn am Bahnhof Paddington, weshalb er auch den Namen bekommt, unter den Millionen Kinder ihn kennen. Eigentlich will Familie Brown den ungewöhnlichen Gast nur für einen Abend beherbergen, doch schnell stellt sich heraus, dass die skrupellose Tierpräparatorin Millicent (Nicole Kidman) den pelzigen Auswanderer haben will. Jetzt ist Zusammenhalt und Einfall gefragt, um Paddington zu schützen. "Paddington" ist ein toller Familienfilm, der im Gegensatz zu vielen anderen, modernen Filmen, mit einer Grundruhe daherkommt, ohne langweilig zu werden. Die Geschichte erzählt kindgerecht, dass Offenheit und Toleranz erstrebenswerte Werte einer Gesellschaft sind und man sich im Leben auch mal irren darf. Manchmal ist es ein Bär, der uns das verdeutlicht.