Es gibt Filme, die dürfen einfach zur Weihnachtszeit im deutschen Fernsehen nicht fehlen: "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" gehört dazu oder die "Sissi"-Filme. Ebenfalls ein Dauerbrenner für die Zeit Ende Dezember ist "Kevin – Allein zu Haus". Die Komödie feiert 2020 ihr 30-jähriges Jubiläum und wird natürlich auch dieses Jahr wieder im hiesigen TV ausgestrahlt.

Seit einiger Zeit wird aber auch an einer Neuauflage des Stoffes gearbeitet. Diese entsteht derzeit bei Disney und soll exklusiv beim neuen Streamingdienst Disney+ erscheinen. Erste Darsteller wurden bereits gefunden, das Projekt scheint also insgesamt gut voranzukommen. Ob sich Fans des Originals darüber freuen werden? Mit Chris Columbus hat sich jedenfalls der Regisseur der ersten beiden "Kevin"-Teile im Gespräch mit Insider zu Wort gemeldet – und der ließ kein gutes Haar an dem Vorhaben.

"Kevin – Allein zu Haus"-Remake: "Macht euer eigenes Ding"

Columbus schuf mit "Kevin – Allein zu Haus" den allseits beliebten Klassiker und den Grundstein für eine mehrteilige Filmreihe, zu der er selbst auch die Fortsetzung "Kevin – Allein in New York" beitrug. Bei der geplanten Neuverfilmung der Geschichte über einen Jungen, der von seiner Familie vergessen wird und sich anschließend alleine gegen Einbrecher wehren muss, ist er nicht dabei. "Was mich angeht, ist das eine Zeitverschwendung", so Columbus.

Der Filmemacher verstehe nicht so ganz, was überhaupt der Punkt an dem Ganzen sein soll. Er selbst glaube jedenfalls fest daran, dass man keine Filme neu auflegen sollte, wenn sie die Langlebigkeit von "Kevin" haben und überhaupt könne man den Erfolg nicht einfach so wiederholen. "Also warum es überhaupt tun?" Dabei vergleicht er die Unternehmung eines neuen "Kevin"-Films mit einer "Malen nach Zahlen"-Realfilmversion eines Disney-Trickfilms: "Es wurde bereits gemacht. Macht euer eigenes Ding. Selbst wenn ihr scheitert, ist dann euch wenigstens etwas Originelles eingefallen."

Columbus: "Das Leben ist zu kurz"

Columbus räumte allerdings ein, selbst keine reine Weste zu haben, da er halt "Kevin – Allein in New York" gedreht habe: "Dieser Film ist im Grunde genommen eine Neuauflage des ersten Teils." Ob der zweite Teil überhaupt existieren müsse? "Ja, weil einige der Stunts mich richtig hart zum lachen bringen." Dennoch betonte er, dass eine Neuauflage einfach nicht gemacht werden sollte. Das Leben sei zu kurz dafür und man sollte deswegen etwas Neues machen.

Am Ende wird wohl wie so oft das Publikum darüber entscheiden, ob der neue "Kevin"-Film notwendig war oder nicht. Einen Veröffentlichungstermin gibt es aktuell noch nicht.