Kaum eine Actionfilmreihe in der vergangenen Dekade hat das moderne Actionkino Hollywoods so sehr beeinflusst wie "John Wick". In bislang drei Filmen schoss und prügelte sich Keanu Reeves durch Gegnerhorden, als gäbe es kein Morgen und auch vom Älterwerden scheint der Superstar noch nie etwas gehört zu haben. Erst 2019 erschien "John Wick: Kapitel 3", ein vierter Teil wurde bereits offiziell bestätigt.

Bekanntermaßen sind die "John Wick"-Filme von Chad Stahelski und (beim ersten Teil noch) David Leitch keine Meisterwerke der Erzählkunst. Allerdings setzten sie ganz neue Maßstäbe in puncto Action. Die andauernden Feuergefechte und die Geradlinigkeit der Handlung mit eingestreuten Höhepunkten erinnern aber irgendwie an ein gänzlich anderes Medium: Videospiele. Der Reddit-User mantaraypreviouslife sieht das jedenfalls so und hat vor Kurzem eine Theorie aufgestellt, wonach "John Wick" in Wahrheit ein Spiel ist.

"John Wick": Endgegner und NPCs

Kurioserweise ist tatsächlich ein eigenes "John Wick"-Videospiel mit dem Titel "John Wick Hex" erschienen und wenn man sich die Theorie mal zu Gemüte führt, ist die Adaption nur folgerichtig – schließlich stecken jede Menge Gamingelemente bereits in den Filmen. Wie in einem amtlichen Ballerspiel läuft auch der Protagonist durch die Gegend und pumpt dabei jede Menge Blei in seine Widersacher. Hin und wieder stößt er dabei auf Zwischen- und Endbosse, die stärker und gefährlicher sind als der Rest. Als Beispiele werden u. a. Cassian (Common) aus "John Wick 2" oder die beiden Attentäter am Ende des dritten Teils angeführt.

Ferner gibt es wie in Spielen einen harten Schnitt zwischen Action- und Dialogszenen, denn klassischerweise laufen in Games Zwischensequenzen ab, um die Story voranzutreiben. Auch bei "John Wick" wird erst geballert, dann geredet, aber nie gleichzeitig. Dass Reeves in der Hauptrolle zwar verletzt wird, er aber trotzdem weitermachen kann, erinnert an die Aufnahme an Gesundheitspäckchen und die Goldmünzen sind wie auch in vielen Spielen eine Währung für Dienste und wertvolle Gegenstände – an dieser Stelle räumt mantaraypreviouslife ein, dass Münzen keine ureigene Erfindung von Games seien, sie ihn aber an Klassiker wie "Super Mario" oder "Zelda" erinnern.

Das Continental Hotel fungiert dabei als eine Mischung aus Ingame-Laden und Adminbereich, wo John Wick seine Gesundheit, sein Inventar aufstocken und sozusagen "sein Spiel speichern" kann. Und dann wären da noch die ganzen Statisten in den Filmen, die wie so oft in Spielen auch einfach so gar nichts von den Gewaltorgien mitbekommen, die sich direkt in ihrer Nähe abspielen – also ganz wie NPCs (non-player characters).

Steckt John Wick etwa in der "Matrix"?

Beim Vergleich mit Videospielen hört die Theorie aber noch lange nicht auf: Für weitere "John Wick"-Filme könnte sich der Internettheoretiker vorstellen, dass noch weitere (Meta-)Ebenen hinzukommen könnten. So könnte Wick herausfinden, dass er selbst nur eine Figur in einem Videospiel ist. Anschließend versucht er, sich den Weg in die Realität zu schießen, um sich an seinen Schöpfern zu rächen.

Moment mal – ein Typ, der in einer virtuellen Realität steckt und das erst im Nachhinein herausfindet? Filmkenner werden da sicher sofort an die "Matrix"-Filme denken und es könnte ja durchaus sein, dass John Wick sich in eben dieser befindet und dass all seine Erlebnisse nur einige von vielen Simulationen sind. Dazu passt auch die Parallele bei den Darstellern: Sowohl Keanu Reeves als auch Laurence Fishburne spielen bei "John Wick" und "Matrix" mit. Und schließlich fiel in "John Wick 3" ja auch schon eine "Matrix"-Anspielung mit dem Zitat: "Guns, lots of guns."

Noch einmal: Natürlich handelt es sich um all die Ausführungen nur um eine lustige Fantheorie. Aber wer weiß, vielleicht werden ja "John Wick 4" oder auch "Matrix 4" diese in irgendeiner Form noch aufgreifen. Bis dahin bleibt nur die Sichtung der bisherigen Filme – hier ist ein Trailer zu "John Wick 3":