Man könnte argumentieren, "Harry Potter und die Kammer des Schreckens" war der erste Film der Fantasy-Saga, in den bereits düstere Aspekte einflossen und mit dem kindlichen Charme des Auftakts langsam gebrochen wird. Doch natürlich hatte der zweite Film noch sehr viele komödiantische Elemente – eines davon war der Lehrer Gilderoy Lockhart, gespielt vom britischen Regisseur Kenneth Branagh.
Wie es ist "Harry Potter" als Erwachsener zum ersten Mal zu schauen, erfahrt ihr in unserem Podcast.
Als Lehrer für das Fach Verteidigung gegen die dunklen Künste stellte er sich in Hogwarts schnell als Scharlatan heraus, der überhaupt kein erfahrener Zauberer, sondern eher vom Schlage "armes Würstchen" ist. Dank Branagh und seinem absurden Charisma funktionierte die Figur auf der Leinwand hervorragend – und wäre es nach einigen Beteiligten der "Harry Potter"-Filme gegangen, hätten Fans ihn in einem späteren Film noch einmal wiedergesehen.
Gilderoy Lockhart sollte in "Der Orden des Phönix" auftauchen
In den Romanvorlagen tritt Lockhart zweimal auf: Einmal natürlich als wichtige Figur in "Die Kammer des Schreckens" und einmal kurz in einem Kapitel aus "Der Orden des Phönix", also dem fünften Teil. Dort befinden sich Harry, Ron und Hermine gerade im St. Mungos Hospital für magische Krankheiten und Verletzungen und laufen Lockhart über den Weg, der immer noch unter den Geschehnissen von vor drei Jahren zuvor leidet. Ein kurzer, aber spaßiger Auftritt.
Und Drehbuchautor Michael Goldenberg wollte diese kurze Szene unbedingt übernehmen, als er die Filmfassung von "Harry Potter und der Orden des Phönix" schrieb. In seinem ersten Script-Entwurf war der Moment also erhalten und wir hätten Lockhart noch einmal in seiner ganzen Pracht gesehen, in einem Krankenbett liegend, umringt von Fotos seiner Selbst. Leider stellte sich im frühen Entwicklungsprozess heraus, dass Branagh für die Dreharbeiten keine Zeit gehabt hätte und so musste die Szene verworfen werden.
Es wäre ein amüsantes Wiedersehen gewesen – und eine buchgetreue Szene mehr in einem Film, dem Fans gerne vorwerfen, dass er sich von der Romanvorlage zu weit entfernte.