Ein Erdmännchen latscht durch die Savanne und trällert den Country-Oldie "King of the Road": Willkommen im deutschen Trickkino, wo langweilige Figuren langweilige Dinge tun, die witzig gemeint sind. Dabei wollten deutsche Animatoren schon mal mehr. Die frühen "Werner"-Filme besaßen neben vielen Macken auch anarchische Poesie. Mit "Felidae" (ja, nach dem Katzenkrimi des späteren Pegida-Redners Akif Pirinçci) versuchte man sich an Animation für Erwachsene. Auch das "Konferenz der Tiere"-Team spielte im Frühwerk "Back to Gaya" 2004 noch mit Metaebenen. Heute bespaßen Trickfilmer bei uns fast nur noch Vorschüler ("Der kleine Drache Kokosnuss") und Kindsköpfe ("Der 7bte Zwerg") oder sie stolpern müde den Amis hinterher ("Tarzan", 2013).
Längst vergangene Erfolge
Dabei war das längst nicht immer so. Der weltweit älteste noch erhaltene animierte Langfilm stammt aus Deutschland. Es handelt sich dabei um den 1926 entstandenen Silhouetten-Animationsfilm "Die Abenteuer des Prinzen Achmed" von Lotte Reiniger. Er gilt auch heute noch als ein bedeutender deutscher Film, vor allem im Bereich des Trickfilms.
Nach der Teilung Deutschlands wurde es etwas ruhiger um den Trickfilm, doch 1971 ließ ausgerechnet die DDR mit "Der arme Müllersbursch und das Kätzchen" aufhorchen. Das von Lothar Barke und Helmut Barkowsky inszenierte Trickmärchen nach der gleichnamigen Grimmgeschichte war mit über 3,02 Mio. Kinobesuchern in der DDR der erfolgreichste Trickfilm.
Danach folgte eine starke Phase Ende der 80er und inmitten der 90er-Jahre. Zwei deutsche Produktionen, "Balance" und "Quest", schafften es jeweils den Oscar als Bester Animierter Kurzfilm zu gewinnen. "Balance" ist ein 7-minütiger Puppentrickfilm von Christoph und Wolfgang Lauenstein aus dem Jahr 1989. Er entstand an der renommierten Kunsthochschule Kassel und gewann im Jahr darauf den Academy Award als Bester animierter Kurzfilm.
"Quest" ist ein knapp 12-minütiger Puppentrickfilm aus dem Jahr 1996. Er gilt als einer der erfolgreichsten deutschen Kurzfilme überhaupt und wurde im selben Jahr mit dem Oscar für den besten animierten Kurzfilm ausgezeichnet. Hinzu kamen noch die Ehrung des "Cartoon d'Or" 1996 sowie über 40 weitere internationale Preise.
2003 rutschte man dann plötzlich knapp an der größten Ehrung im animierten Kurzfilmsegment vorbei. "Das Rad" von Chris Stenner, Arvid Uibel und Heidi Wittlinger war für den Besten Kurzfilm nominiert, doch gegen die US-amerikanische Computeranimations-Sci-Fi "Die Chubbchubbs!" zog man zurecht den Kürzeren.
Nach der Teilung Deutschlands wurde es etwas ruhiger um den Trickfilm, doch 1971 ließ ausgerechnet die DDR mit "Der arme Müllersbursch und das Kätzchen" aufhorchen. Das von Lothar Barke und Helmut Barkowsky inszenierte Trickmärchen nach der gleichnamigen Grimmgeschichte war mit über 3,02 Mio. Kinobesuchern in der DDR der erfolgreichste Trickfilm.
Danach folgte eine starke Phase Ende der 80er und inmitten der 90er-Jahre. Zwei deutsche Produktionen, "Balance" und "Quest", schafften es jeweils den Oscar als Bester Animierter Kurzfilm zu gewinnen. "Balance" ist ein 7-minütiger Puppentrickfilm von Christoph und Wolfgang Lauenstein aus dem Jahr 1989. Er entstand an der renommierten Kunsthochschule Kassel und gewann im Jahr darauf den Academy Award als Bester animierter Kurzfilm.
"Quest" ist ein knapp 12-minütiger Puppentrickfilm aus dem Jahr 1996. Er gilt als einer der erfolgreichsten deutschen Kurzfilme überhaupt und wurde im selben Jahr mit dem Oscar für den besten animierten Kurzfilm ausgezeichnet. Hinzu kamen noch die Ehrung des "Cartoon d'Or" 1996 sowie über 40 weitere internationale Preise.
2003 rutschte man dann plötzlich knapp an der größten Ehrung im animierten Kurzfilmsegment vorbei. "Das Rad" von Chris Stenner, Arvid Uibel und Heidi Wittlinger war für den Besten Kurzfilm nominiert, doch gegen die US-amerikanische Computeranimations-Sci-Fi "Die Chubbchubbs!" zog man zurecht den Kürzeren.
Die Rettung des deutschen Trickfilms?
So muss es jedoch nicht bleiben: Die Filme von Studio Soi in Ludwigsburg sind subtil und elegant - aber leider nur wenige Minuten lang. So war "Der Grüffelo" 2011 ebenfalls in der Kategorie Bester animierter Kurzfilm für den Oscar nominiert.
Auch der 7-minütige Animationsfilm "Das Bild der Prinzessin" von 2010 aus dem Hause Soi kann sich sehen lassen. Seit 2011 läuft außerdem die Zeichentrickserie "Die fantastische Welt von Gumball" in Episoden von 12 Minuten. Mittlerweile gibt es davon mehr als 112 in 3 Staffeln. In Großbritannien und Frankreich hat die Serie eine Reihe renommierter Fernseh-Preise gewonnen, unter anderem den Annecy International Animation Film Festival, den BAFTA Children's Award oder den Annie Award.
Leute, es geht doch. Jetzt macht bitte schnell etwas Abendfüllendes und rettet damit den deutschen Trickfilm! Es wird Zeit.
Autoren: Roland Kruse und Steven Sowa
Auch der 7-minütige Animationsfilm "Das Bild der Prinzessin" von 2010 aus dem Hause Soi kann sich sehen lassen. Seit 2011 läuft außerdem die Zeichentrickserie "Die fantastische Welt von Gumball" in Episoden von 12 Minuten. Mittlerweile gibt es davon mehr als 112 in 3 Staffeln. In Großbritannien und Frankreich hat die Serie eine Reihe renommierter Fernseh-Preise gewonnen, unter anderem den Annecy International Animation Film Festival, den BAFTA Children's Award oder den Annie Award.
Leute, es geht doch. Jetzt macht bitte schnell etwas Abendfüllendes und rettet damit den deutschen Trickfilm! Es wird Zeit.
Autoren: Roland Kruse und Steven Sowa