Zehn Jahre ist es jetzt auch schon wieder her, seit Clint Eastwood in einem Film als Regisseur und Schauspieler in Personalunion aktiv war. Als er sich 2008 in "Gran Torino" selbst als Hauptdarsteller dirigierte, war schon vage von Rente die Rede. Der Film über einen alten Grantler, der sich vom Rassisten zum Menschenfreund entwickelt und sich am Schluss für die chinesischen Nachbarn opfert, wurde damals als Abschiedsvorstellung wahrgenommen.

2012 kehrte der heute 87-Jährige nochmal als Schauspieler auf die Leinwand zurück, neben Amy Adams in einem total untergegangenen Baseball-Drama mit dem auf Eastwood gemünzt sprechenden deutschen Verleihtitel "Back in the Game". Als Regisseur konnte von Rente erst recht keine Rede sein, seit "Gran Torino" inszenierte er sieben Filme. Abgesehen von einem inoffiziellen Cameoauftritt als Kirchgänger in "American Sniper" blieb er aber konsequent hinter der Kamera.

Doch mit der Schauspielabstinenz scheint es jetzt vorbei zu sein. Laut dem Hollywood-Branchendienst The Tracking Board will Clint Eastwood als nächstes den Drogen-Thriller "The Mule" inszenieren - und auch selber mitspielen.

Die Rolle klingt wie für Eastwood gemacht. In "The Mule" geht es um den wahren Fall eines 90-Jährigen, der als Drogenkurier für ein mexikanisches Kartell arbeitet. Der Weltkriegsveteran Leo Sharp (1924-2016) wurde 2011 mit Kokain im Wert von drei Millionen Dollar erwischt. 2014 erschien im New York Times Magazine ein Artikel über den unglaublichen Fall, Imperative Entertainment sicherte sich im selben Jahr die Rechte.

Ein früher Drehbuchentwurf stammte übrigens von Nick Schenk. Der schrieb bereits das Skript für "Gran Torino". Der Kreis schließt sich.