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Barbie, Oppenheimer & mehr: Die Kino-Highlights der Woche

Mit Christopher Nolans "Oppenheimer" und dem Film "Barbie" starten am 20.Juli zwei heiß erwartete Blockbuster im Kino. Das sind die Kino-Highlights der Woche.

"Mission: Impossible 7" läuft seit Kurzem im Kino. Da war schon mit der Ankündigung ungefähr klar, was man für sein Geld bekommen würde. Bei "Indiana Jones", "Transformers" und "Arielle, die Meerjungfrau" ebenso. Aber ein Film über ... Barbie? In den letzten rund eineinhalb Jahren entstanden rund um die Leinwand-Adaption der berühmten Spielzeug-Puppen-Serie immer wieder größere Schlagzeilen - die ersten Bilder von Margot Robbie als Barbie, die Besetzung von Ryan Gosling als Ken und so weiter. Und doch blieb "Barbie" bis zuletzt eine Wundertüte. Was will der Film und wen meint er? Wer's wirklich wissen will, muss ein Ticket lösen - das galt wohl für keine Blockbuster-Produktion der letzten Jahre so sehr wie für "Barbie".

Außerdem neu im Kino: Christopher Nolan widmet sich in seinem Kriegsdrama "Oppenheimer" dem "Vater der Atombombe", und Volker Koepp nähert sich in "Gehen und Bleiben" der Poesie von Uwe Johnson.

Barbie

Barbie ist seit über sechs Jahrzehnten ein echter Verkaufsschlager, die Zielgruppe setzt sich fast ausschließlich aus kleinen Mädchen zusammen. Solche, die gerne Kunsthaar bürsten und Pink lieben. Jeder, der diese Puppe sieht, ganz gleich welchen Alters, versteht sofort, worum es geht. Ganz so einfach, immerhin das deutete sich schon früh an, ist es bei dem Kinofilm "Barbie" nicht. Die langen Beine, das wallende blonde Haar, das strahlende Perlweiß-Lächeln und die ganzen tollen Outfits: Margot Robbie ist eine hervorragende Barbie. Aber neben all dem grellen Pink gibt es da auch Abgründe, die man von der Kinderzimmer-Version so nicht kennt.

Was Barbie heute vorhat? "Ich habe nichts Großes geplant. Nur eine Riesen-Föhnparty mit allen Barbies, 'ner einstudierten Choreo und dem passenden Song. Komm doch vorbei!" Klingt verlockend für Ken (Ryan Gosling), er kommt gerne. Vielleicht könnte er danach ja auch bei Barbie übernachten, weil die beiden ja ein Paar sind, zwinker zwinker. "Wieso? Und was machen wir dann?" Diese Unschuld in Barbies Blick, diese vollkommene Leere in ihren Augen - kein Stück Plastik würde es besser hinbekommen. Bei einer ihrer Partys hält sie schließlich mitten in einer Musical-Szene kurz inne und fragt: "Denkt ihr manchmal ans Sterben?"

In der Inszenierung von Greta Gerwig ("Lady Bird"), die gemeinsam mit Noah Baumbach auch das Drehbuch verfasste, gibt es schon früh die ersten Risse in der magischen Trennlinie zwischen Barbies Traumwelt und der Realität. Irgendwann fällt diese Mauer dann komplett. Seltsame Dinge passieren, und Barbie beginnt an ihrer überperfekten Pink-in-Pink-Welt zu zweifeln, in der jeder Tag "der beste Tag ever" ist. Wenig später begibt sie sich mit Ken auf einen Trip in die genau so ausgeschilderte "Echte Welt", um die "Wahrheit über das Universum" zu erfahren.

Auf dieser Reise zwischen grotesk anmutender Barbie-Idylle und stinknormalen Plattfüßen tauchen einige Gaststars auf, neben Margot Robbie und Ryan Gosling stehen unter anderem Michael Cera, Ariana Greenblatt, Dua Lipa, Kate McKinnon, John Cena und Will Ferrell als Boss des Spielzeugherstellers Mattel auf der Besetzungsliste. Das Ziel wird für viele Kinobesucherinnen und -besucher aber lange nicht auszurechnen sein. "Wenn du Barbie liebst, ist dieser Film für dich", heißt es in einem der Trailer. Und dann wieder, ganz gegenteilig: "Wenn du Barbie hasst, ist dieser Film für dich." Spannend!

Der neue Trailer zu "Oppenheimer". Universal Pictures

Oppenheimer

Oppenheimer? Vor zwei Jahren hätte man bei einer Umfrage wahrscheinlich noch in viele ratlose Gesichter geblickt, und so ehrlich muss man auch sein: Robert Oppenheimer war nie ein Einstein, ein von Braun oder ein Hawking. In ein paar Wochen aber wird er wahrscheinlich so bekannt sein wie nie noch nie, und das, obwohl der Physiker schon seit über 50 Jahren tot ist und seine großen wissenschaftlichen Verdienste noch viel weiter zurückliegen: Christopher Nolan ("Inception", "Tenet") hat einen Film über Oppenheimer gedreht, den "Vater der Atombombe".

Oppenheimer? Auch auf dem Höhepunkt seines Schaffens wussten nur relativ wenige Leute, wer dieser Mann ist oder was er macht. Anders wäre es auch nicht gegangen. 1942 übernahm Robert Oppenheimer die wissenschaftliche Leitung des "Manhattan-Projekts", um für die USA die erste Atombombe zu entwickeln - ein Wettlauf gegen die Nazis während dem Zweiten Weltkrieg; das Programm unterlag strengster Geheimhaltung.

"Wird irgendjemand jemals die Wahrheit darüber erzählen, was hier passiert?" Christopher Nolan erzählt diese "Wahrheit" jetzt in einem dreistündigen 100-Millionen-Dollar-Film mit Top-Besetzung und stützt sich dabei vor allem auf die Oppenheimer-Biografie "American Prometheus" von Kai Bird und Martin J. Sherwin. Matt Damon, Emily Blunt, Robert Downey Jr., Rami Malek, Kenneth Branagh und Florence Pugh sind in Nebenrollen zu sehen. Die Titelrolle verkörpert Cillian Murphy, es ist bereits seine sechste Zusammenarbeit mit Christopher Nolan.

Insgesamt soll die Mischung aus Kriegsdrama und Biopic 45 Jahre abdecken, im Fokus steht aber natürlich dieses eine Projekt in der Wüste New Mexicos, das die Welt für immer verändern sollte (Stichwort "Atomzeitalter"). Die tödlichste Waffe aller Zeiten bauen, um für Frieden zu sorgen: Oppenheimer wusste um die Bedeutung seiner Arbeit und um die großen Gefahren, die damit einhergehen. Ihm war nicht immer wohl dabei. In einem Interview bezeichnete er sich selbst einmal als "Zerstörer der Welten". Und im Film sinniert er: "Ich weiß nicht, ob man uns eine solche Waffe anvertrauen kann. Aber wir haben keine Wahl."

Foto: Salzgeber, Für alle, die Barbie lieben oder hassen: Das sind die Kino-Highlights der Woche

Gehen und Bleiben

Auf's Meer hinausblicken oder auf einen See, die Natur in vollen Zügen genießen und ein wenig über das große Ganze nachdenken: Das ist schön, das ist gut für die Seele. Aber was, wenn man kein Meer und keinen malerischen See in Reichweite hat? Dann tut es in diesen Tagen vielleicht auch der Kinosaal. Filmemacher Volker Koepp hat sich in den letzten Jahren intensiv mit dem Werk von Schriftsteller Uwe Johnson (1934 bis 1984) befasst. Im Dokumentarfilm "Gehen und Bleiben" versucht er nun, dessen Gedanken (und seinen Blick auf die Welt) für die große Leinwand einzufangen.

Ein Mann mit Zigarette sitzt auf einer Bank und liest Johnson: "Alle Flüsse sind aufgehoben in ihrer Zeit. Und alle nach ihnen, vom badischen Rhein bis zum Hudson der Walfänger. Wozu sind sie denn da? Zu erinnern an die Flüsse von ehemals." Keine Frage, man braucht ein wenig, um sich einzufinden in der Sprache Johnsons und in der Sprache dieses Films. "Gehen und Bleiben" ist kein reißender Malstrom, kein Getöse wie in Smetanas "Die Moldau", eher ein sehr ruhiges Dahinfließen. Aber genau bei diesem Tempo denkt es sich über das Leben vielleicht am besten nach.

Volker Koepp bereiste mit Johnsons Schriften in der Tasche vor allem den Nordosten Deutschlands, um die Texte zu verstehen und zu deuten, um Menschen und Wegbegleiter des großen Gruppe-47-Autoren zu treffen. Es geht dabei aber nicht nur um Johnsons Liebe zum Wasser, denn unter der Oberfläche dieses sehr stillen Kinofilms gibt es noch weitaus mehr zu entdecken und zu durchdenken. Das Weggehen, das Wiederkommen, das Dableiben, das Vergessen und "die Folgen des Krieges", vor allem aber das Suchen nach einer Heimat. Letzteres sei ja auch immer eines der großen Themen bei Johnson gewesen, wie eine Kommentatorin zu berichten weiß - die so unendlich große Frage danach, "wohin ich in Wahrheit gehöre".

Das Original zu diesem Beitrag "Barbie, Oppenheimer & mehr: Die Kino-Highlights der Woche" stammt von "Teleschau".