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Ärger um Eilmeldung im "Tatort"

Weil die ARD während des "Tatorts" eine Eilmeldung zum Amoklauf in den USA einblendet gibt es einen Shitstorm, die Entschuldigung und die Entschuldigung für die Entschuldigung.

Da hat sich der geneigte "Tatort"-Zuschauer so gefreut, dass diesmal kein "experimenteller" Tatort kommt, da wurde er schon wieder aus seiner heiligen Sontagsruhe gerissen. Die böse Außenwelt drang während des Niedersachsen-"Tatorts" mit Maria Furtwängler in die Wohnzimmer.

Die ARD blendete eine Eilmeldung zu dem Amoklauf in Texas ein, bei dem ein Mann in einer Kirche mindestens 26 Menschen erschoss. Das war vielen "Tatort"-Zuschauern zu viel, sie beschwerten sich bei Facebook oder Twitter. Der Deutsche will jeden Sonntagabend seine Morde serviert bekommen, aber bitte nicht so. Was interessiert mich das, wenn sich die Amis gegenseitig abknallen, so der Tenor vieler Kommentare.
Die Community-Manager auf der Facebookseite des "Tatorts" waren offenbar über das erboste Echo überrascht und posteten routinemäßig Entschuldigungen und Verweise auf die Mediathek.
Sabine Knott von der ARD-Programmdirektion in München sah sich später, nachdem viele User die Entscheidung der ARD, eine Eilmeldung einzublenden, begrüßt und verteidigt hatten, gezwungen, ein wenig Wind aus den Segeln zu nehmen und entschuldigte sich wiederum für die Entschuldigung "So weit gehen wir eigentlich nicht, dass wir uns entschuldigen." Sie erklärte sich die Empörungswelle mit diesem herrlichen Satz "Es gibt einfach viele, die sehr aufgebracht reagieren, wenn es beim ‚Tatort‘ Abweichungen vom gewohnten Ablauf gibt". "Deutschland in einem Satz" schrieb dazu ein Twitter-User.