Tagebuch meiner Kindheit
Bewertung der Redaktion:
Im Zweifel für das Individuum. Starkes Stück Zeitgeschichte
Als der Stalinismus auch Ungarn im Würgegriff hatte: Eine junge Frau begehrt auf — gegen starre Zwänge und Ideologie.
Wenn Juli brav ist, gibt es zur Belohnung Strumpfhosen vom Klassenfeind USA, ansonsten bittere Vorwürfe. Magda fordert bedingungslosen Gehorsam und Liebe ein. Mit beidem kann die integre Rebellin Juli nicht dienen. Sie flüchtet ins Kino — und in die Freundschaft mit Freidenker János (Jan Nowicki). Sie will weg von Magda, notfalls ins Heim…
Erste Liebe, Kinobesuche, Rückblenden, Konflikte mit dem System — die Szenen eines schwierigen Aufbruchs kommen fragmentarisch daher, wie es Erinnerungen nun einmal sind. In diesem Fall handelt es sich um die von Márta Mészáros. Ein Einzelschicksal, das die Erfahrungen einer ganzen Generation widerspiegelt.
Auch Marta ist eine Symbolfigur — und entspricht darin vielleicht etwas zu sehr dem Genossinnen-Klischee. Dafür hat Mészáros in Zsuzsa Czinkóczi die ideale Darstellerin für ihr Alter Ego Juli gefunden. Deren ruhige, aber einnehmende Präsenz trägt mühelos diese eindringliche Abrechnung mit dem Stalinismus.
Cast und Crew von "Tagebuch meiner Kindheit"
Cast
- Juli
- Zsuzsa Czinkóczi
- Magda
- Anna Polony
- János / Janos Gergely
- Jan Nowicki
- Grossmutter
- Mari Szemes
- Grossvater
- Pál Zolnay
- Julis Mutter
- Bánsági Ildikó
- János' Sohn
- Tamás Tóth
- Ilonka
- Éva Szabó
- Magda
- Teri Földi
- János
- Oszter Sándor
Crew
- Regie:
- Márta Meszáros,
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