Seance

Originaltitel: SeanceUS | 2021 | 92 Min.

Horror

Bewertung der Redaktion:

Blutiger, aber ziemlich überraschungsarmer Horrorthriller. Nur für Einsteiger ein „Spaß“.

IMDb-Bewertung: 5,2 von 10

Auf einem Internat geht ein rachsüchtiger Geist oder etwas Schlimmeres um. Das Regiedebüt von Drehbuchautor Simon Barrett („You’re Next“).

Ein völlig Unbekannter ist der Amerikaner
Simon Barrett im Horrorfach
nicht. Seinen ersten Genre-Kurzfilm
drehte er vor 21 Jahren und schrieb dafür
auch das Drehbuch. Seine Filmkarriere
ging dann zunächst als Autor für Low-
Budget-Splatter wie „Frankenfish“ (2004)
und „Red Sands“ (2009) weiter. Nach der
Horrorcomedy „A Horrible Way to Die“
(2010) wurde Barrett Stammschreiber für
Regisseur Adam Wingard („Godzilla vs.
Kong“), mit dem er noch „You’re Next“
(2011), den atmosphärischen „The Guest“
(2014) und die Fortsetzung „Blair Witch“
(2016) umsetzte. In seinem Langfilm-
Regiedebüt greift Barrett nun auf die im
Genre nur allzu gern verwendete Geisterbeschwörung
zurück. Leider gelingt es
ihm nicht, diesem Thema irgendetwas
Neues abzugewinnen.
Die Aufregung im Mädcheninternat
Edelvine ist groß, nachdem die Schülerin
Kerrie nach einer nächtlichen Seance
ums Leben gekommen ist. Dabei hatten
Kerrie und ihre Mitschülerinnen doch nur
versucht, den sagenumwobenen Geist von
Edelvine zu rufen. Der frei gewordene
Internatsplatz geht daraufhin an Camille
(Suki Waterhouse). Um der Neuen einen
Streich zu spielen, überreden Kerries
Kameradinnen Camille zu einer weiteren
Geistersitzung. Doch aus dem fiesen
Spaß wird bitterer Ernst, als immer mehr
Schülerinnen unter mysteriösen Umständen
ums Leben kommen. Steckt eine übernatürliche
Macht dahinter?
Als alter Horrorhase hätte Simon Barrett
eigentlich wissen sollen, dass man mit
einem solch formelhaften und vorhersehbaren
Slasher-Plot kaum noch jemanden
hinter der knarzenden Holztür hervorlocken
kann.
Auch die Charakterzeichnung lässt
deutlich zu wünschen übrig. Entsprechend
wenig kann der Cast aus seinen
Figuren herausholen. Lediglich Suki
Waterhouse
(„Assassination Nation“)
überzeugt mit ihrem harten Auftreten.
Zum Ende hin legt „Seance“ zwar noch
eine Splatterschippe drauf. Die
Auflösung wirkt dann aber
doch sehr an den Haaren herbeigezogen.