.

Phaedra

Bild Phaedra
Merken
Originaltitel: PhaedraUS, GR | 1962 | 115 Min. | FSK: 16
Bewertung:
TOP BEWERTET:
So werden Highlights gekennzeichnet, wenn sie von der TVSpielfilm-Redaktion einen und eine IMDb-Bewertung von über 7,0 erhalten haben.
Meinung der Redaktion:
Bewertung durch unabhängige Film- und Serienexperten von TVSpielfilm.
IMDb:
Bewertung von Nutzern der Film- und Seriendatenbank IMDb auf einer Skala von 1 bis 10. Sie gilt als Indikator für die Beliebtheit und Qualität.
Meinung der Redaktion
IMDb-Bewertung:
6,8
/10
Obwohl die Rolle der Phaedra zu de n schwierigsten gehört, die das Theater seit 2300 Jahren zu vergeben hat – zu dieser Zeit brachte Euripides seine klassische Tragödie zu Papier –, zögerte Griechenlands einzige Schauspielerin von Weltformat, Melina Mercouri, nicht eine Minute, als Regisseu r Jules Dassin ihr anbot, die Rolle dieser tragischen Frauengestalt in einer in die Neuzeit verlegten Filmfassung zu übernehmen. Sie mimte die historische Figur mit demselben Temperament und Einfühlungsvermögen, mit dem sie zuvor bereits in SONNTAGS NIE Pu blikum und Kritik begeistert hatte. Phaedra (Mercouri), Gattin des schwerreichen griechischen Reeders Kyrillis (Vallone), und ihr Stiefsohn Alexis (Perkins) verlieben sich unsterblich ineinander, als sie sich zum ersten Mal begegnen. Nach einigen Tagen gem einsamer Leidenschaft beschließen sie, sich nie wieder zu sehen, doch Phaedra wirft schon bald alle Vorsätze über Bord und nimmt wieder Kontakt zu Alexis auf. Dieser jedoch versucht so zu leben, als sei zwischen ihnen nie etwas geschehen. Der Schamlose bän delt indessen lieber mit einer Nichte Phaedras an, will sie sogar heiraten. Phaedra, rasend vor Eifersucht, gesteht ihrem Mann ihren Seitensprung und nimmt sich mittels einer Überdosis Schlaftabletten anschließend das Leben, während Alexis, von seinem Vate r zuvor geschunden, sich von einem Berghang in den Tod stürzt. Zur selben Zeit versinkt die »Phaedra«, größtes und stolzestes Schiff in Kyrillis Flotte, in den Fluten des Mittelmeers. Regisseur Dassin schrieb Euripides antike Tragödie einer verbotenen Leid enschaft, die ihr Ende durch göttliche Gebote findet, in eine Geschichte vom sittlichen Verfall in Zeiten grenzenloser Triebhaftigkeit um. Diese indes zählt zu den Charakteristika der neueren Zeit, ohne dass die Götter dem unmoralischen Treiben bisher Einh alt geboten hätten – das abrupte, fast theatralische Ende der Liebenden wirkt deshalb aufgesetzt und pseudomoralisch, und der Untergang des Dampfers »Phaedra« zeitgleich mit dem Tod der Reedersgattin trägt schon Züge puren Kitsches.
Mehr anzeigen

Cast und Crew von "Phaedra"