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Mein Bruder heißt Robert und ist ein Idiot

DE, FR, CH | 2018 | 1800 Min. | FSK: 16

Bewertung der Redaktion:

  • Humor
  • Anspruch
  • Action
  • Spannung
  • Erotik
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Ein Kammerspiel im Freien: Auf visueller Ebene kann die intensive Erzählung einer radikalen Reifeprüfung überzeugen, sonst nicht.

IMDb-Bewertung: 4,8 von 10

Zwei Geschwister philosophieren über die Zeit. Eine verstörende Geschichte über das Erwachsenwerden.

Eine kleine Tankstelle an einer Landstraße, Kornfelder, ein Waldsee, im Hintergrund erheben sich die Alpen, die Luft flimmert vor Hitze. Für 48 Stunden ist das die Welt der Zwillinge Elena (Julia Zange) und Robert (Josef Mattes). Dann macht Elena Abi, in Philosophie. Gemeinsam mit ihrem Bruder will sie sich darauf vorbereiten. Das Thema: Was ist Zeit?

Die beiden verlieren sich in philosophischen Diskursen, verlieren sich in sich selbst. Ihr einziger Bezugspunkt zur Außenwelt ist die Tankstelle. Ab und zu holen sie sich Bier, streiten, gehen eine alberne Wette ein, schlagen und küssen sich. Nach und nach wird aus der theoretischen Abhandlung ein praktisches Experiment. Mit einem extremen Ergebnis.

Elena macht Abi, in Philosophie. Und das merkt man. Nur selten gehen Roberts Ausführungen über aufgesagtes Leistungskurswissen hinaus, interessant wird es, wenn Elena seine Monologe mit trotzigen Fragen unterbricht. Das theatralische Spiel der Hauptdarsteller vermag im Film aber weder zu überzeugen noch zu fesseln.

Nun ist Philip Gröning („Die Frau des Polizisten“) wahrlich kein Wohlfühlregisseur, und dass er die Zeit als Reflexionsgegenstand für eine unbequeme Coming-of-Age- und Trennungsgeschichte wählt, ist ein interessan­ter Ansatz. Doch für die Dauer von 172 Minuten ist der Erkenntnisgewinn dann leider zu gering.

Cast und Crew von "Mein Bruder heißt Robert und ist ein Idiot"

Cast

Elena
Julia Zange
Robert
Josef Mattes
Erich
Urs Jucker
Adolf
Stefan Konarske
Cecilia
Zita Aretz
Lehrerin
Karolina Porcari
Erich
Vitus Zeplichal

Crew

Regie:
Philip Gröning

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