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Männer und die Frauen

Originaltitel: Les InfidèlesFR | 2012 | 1090 Min. | FSK: 12

Bewertung der Redaktion:

Zwischen plakativ und wahrhaftig: vergnüglicher Geschlechterspaß mit einigen psychologischen Tiefschlägen

IMDb-Bewertung: 5,3 von 10

In welche Katastrophen sich notgeile Ehemänner hineinmanövrieren können, zeigt dieser Episodenspaß aus Frankreich

Männer sind notorische Fremdgeher, denken pausenlos an Sex, können nicht treu sein und zelebrieren Seitensprünge wie eine therapeutische Sitzung. Doch das ist nur die Hälfte der Klischees über das Triebleben des starken Geschlechts, die acht französische Filmemacher/innen hier auf augenzwinkernde und zum Teil bitterböse Art porträtieren. Oscar-Preisträger Jean Dujardin („The Artist“, „OSS 117“) und der vor allem in Frankreich populäre Gilles Lellouche („Public Enemy No. 1 – Mordinstinkt“) schlüpfen in diesem frivolen Episodenspaß in die Haut unterschiedlicher Männertypen und gehen dem Phänomen des testosterongesteuerten Lifestyles auf den Grund. Zuerst begegnen wir dem Duo Fred und Greg, das am liebsten gemeinsam seine nächtlichen Eroberungen in einem Zimmer vernascht und während des Aktes pausenlos über das Wesen des männlichen Sexdrangs philosophiert („Gegen mich ist Usain Bolt eine Schnecke“). Weiter geht es mit der beiläufigen Behandlung eines Sexunfalls, dem unbeholfenen Laurent, der auf einer Tagung krampfhaft versucht, eine Frau ins Bett zu bekommen, und dem alternden Zahnarzt Eric, dessen junge Studentinnenfreundin ihm den letzten Nerv raubt. Zudem wird der Zuschauer Zeuge von Affären, die durch kondomgierige Hunde und geöffnete Garagentore ans Licht kommen: „Hey Papa, darf ich nach der Frau auch mal schaukeln?“ Doch so oberflächlich und klamaukig einzelne Geschichten auf den ersten Blick anmuten, zwischendurch schlägt die Geschlechterkomödie auch ernste Töne an: Die Seitensprungbeichten eines Ehepaares gehen emotional ans Eingemachte, und selbst die Gruppensitzungen der anonymen Fremdgeher offenbaren so manche Einblicke in die verquere Gedankenwelt unverbesserlicher Machomacker. Allzu tief gehen die geschlechtsspezifischen Analysen allerdings nur selten; im Vordergrund stehen die selbstverschuldeten Schlamassel, mit denen sich Männer zum Affen machen. Den größten Lacher haben sich die Macher für das Finale aufgehoben: Darin gehen Fred und Greg in Las Vegas steil und unterstreichen die von ihnen aufgestellte These, dass „Männer, die alles flachlegen, im Grunde genommen nur von ihrer homosexuellen Seite ablenken wollen“, in bester Siegfried-und-Roy-Manier.

Cast und Crew von "Männer und die Frauen"

Cast

Fred/Olivier/François/Laurent/James
Jean Dujardin
Greg/Nicolas/Bernard/Antoine/Eric
Gilles Lellouche
Fanny
Violette Blanckaert
Le directeur de séminaire
Lionel Abelanski
Inès
Clara Ponsot
Thibault
Guillaume Canet
Le serveur
Pierre Benoist
Fabrice Agoguet
Maxime
Célestin Chapelain
Bastien Bouillon
Julia
Aina Clotet

Crew

Regie:
Michel Hazanavicius u. a, Fred Cavayé, Michel Hazanavicius, Emmanuelle Bercot

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