Ostern 2024: Die Film-Highlights des Oster-Wochenendes
Kalt
DE | 2022 | 90 Min.
Bewertung der Redaktion:
Differenzierter und intensiver Blick hinter die Schlagzeilen
Eine Minute unaufmerksam, und der fröhliche Ausflug wird zum Horror-Trip: Eine Erzieherin verliert zwei Kinder — und die Kontrolle.
Ihre Schuldgefühle rauben Kathleen beinahe den Verstand. Sie galt als verantwortungsbewusst und beliebt, nun wird gegen sie wegen fahrlässiger Tötung ermittelt. Ihre Familie steht zu ihr, alle anderen wenden sich ab…
Nachdem sie in den Fluss gesprungen ist, fröstelt Kathleen unter der Wärmedecke. Das Frösteln vergeht nicht. Die im Titel verankerte Kälte zieht sich durch die Bilder sowie die Art, wie die Menschen Kathleen fortan begegnen. Ihrem Leid wird das noch tiefere von Nicos Mutter gegenübergestellt.
Hier strapaziert eine plakative Zuspitzung die Glaubwürdigkeit: Die Mutter des toten Jungen wohnt auf der anderen Straßenseite, Nico und Kathleens Sohn waren trotz Altersabstand enge Freunde. Schmerzhaft authentisch vermittelt hingegen Franziska Hartmann als Kathleen die abgrundtiefe Verzweiflung ihrer Figur, die um Schuld und Sühne ringt.
Der Film kann sie nicht davon befreien, weckt aber Verständnis dafür, wie schlimme Dinge passieren, ohne dass die Beteiligten verantwortungslose Monster sein müssen, als die sie in der medialen Ausschlachtung solcher Fälle oft dargestellt werden.
Cast und Crew von "Kalt"
Cast
- Kathleen
- Franziska Hartmann
- Johanna Deich
- Deniz Orta
- Robert
- Bozidar Kocevsk
- Luca
- Johann Barnstorf
- Nina Rahn
- Luise von Finckh
Crew
- Regie:
- Stephan Lacant
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