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Jersey Boys
Musical. Unter der Laterne ... steht nicht nur Lili Marleen. Hier beginnt die Geschichte der Band The Four Seasons, die Musikkenner Clint Eastwood in Jersey Boys erzählt und besingt
Clint Eastwoods Film „Jersey Boys“ erzählt die Geschichte der Gesangsgruppe The Four Seasons und ihres Sängers Frankie Valli, die sich über vier Jahrzehnte spannt. 1951 lebt Teenager Frankie im strengen italienischen Elternhaus; die Mutter schärft seinem Freund Tommy DeVito (Vincent Piazza) ein, nur ja auf den kleinen Frankie aufzupassen – ausgerechnet Tommy, der das ist, was man „streetwise“ nennt, bauernschlau. Er hat kleine Geschäfte laufen, meist illegale. Doch zusammen mit Frankie und dem Freund Nick Massi (Michael Lomenda) träumt er von der Plattenkarriere, sie spielen in Bars und auf Bowlingbahnen. Aber erst als Bob Gaudio (Erich Bergen) als Sänger, Keyboarder und vor allem Songschreiber zur Band stößt, wird es etwas mit den Four Seasons, wie sie später heißen. Im Schein einer Straßenlaterne finden sie ihren Sound. Frankie Valli nennt sich der Junge mit dem besonderen Organ jetzt und verspricht seiner zukünftigen Frau Mary (Renée Marino): „Ich werde so groß sein wie Sinatra!“ „Nur wenn du dich auf einen Stuhl stellst“, ist ihre schnippische Antwort. Doch Mary, mit der Frankie drei Töchter hat und von der er sich scheiden lassen wird, liegt falsch. Die Four Seasons werden groß, und Frankie Valli, der körperlich Kleinste, wird ein echter Star. Songs wie „Big Girls Don’t Cry“, „Walk Like a Man“ und „Can’t Take My Eyes Off You“ sind in den Sechzigern weltweite Hits. Doch dem Aufstieg folgt der Fall: Tommys krumme Geschäfte stürzen die Band, die Nick wütend verlässt, in Millionenschulden. Erst 1990, bei ihrem Einzug in die „Rock and Roll Hall of Fame“, sehen sie sich wieder, und Frankie erinnert sich: „Vier Jungs unter einer Straßenlaterne. Erstmals haben wir da den Sound ausprobiert, unseren Sound. Das war reine Musik. Der schönste Moment.“ Der Film muss erst seine Seele finden
In der ersten Hälfte ist das größte Problem des Films seine Herkunft: „Jersey Boys“ basiert auf einem Broadway-Musical. Musicals aber müssen zuspitzen, reduzieren, die Möglichkeiten zum Schauplatzwechsel sind begrenzt. Der Film könnte das, tut es aber zunächst nicht wirklich. So wirkt die erste Dreiviertelstunde trotz viel Bewegung ein wenig statisch, eben wie ein abgefilmtes Musical. Auch muss man sich erst daran gewöhnen, dass die Hauptfiguren immer wieder direkt in die Kamera den Zuschauer ansprechen. Doch dann nimmt der Film Fahrt auf, er findet seine Seele. Das liegt auch an den jungen Darstellern, bei deren Auswahl Eastwood sich bewusst gegen größere Namen entschied und ein gutes Händchen bewies. Die Schauspieler, die teils schon in den Bühnenaufführungen dabei waren (Frankie-Valli-Darsteller Young gehörte zur Ur-Broadway-Besetzung und bekam einen Tony Award) sangen beim Dreh live. Richtig gut.
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Cast und Crew von "Jersey Boys"
Cast
- Frankie Valli
- John Lloyd Young
- Bob Gaudio
- Erich Bergen
- Nick Massi
- Michael Lomenda
- Tommy Devito
- Vincent Piazza
- Angelo „Gyp“ DeCarlo
- Christopher Walken
- Bob Crewe
- Mike Doyle
- Mary Delgado
- Renée Marino
- Lorraine
- Erica Piccininni
- Francine Valli
- Freya Tingley
- Norman Waxman
- Donnie Kehr
- Mary Rinaldi
- Kathrine Narducci
- Stosh
- James Madio
- Vito
- Steven R. Schirripa
- Kellnerin
- Francesca Ruth Eastwood
Crew
- Regie:
- Clint Eastwood