Ferrari

Name: Ferrari
Genre: Biografiedrama
Released: 2022-11-02
Duration: 130 min
Cast: Adam Driver, Penélope Cruz, Shailene Woodley, Patrick Dempsey, Jack O'Connell

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Originaltitel: FerrariUS | 2023 | 130 Min. | FSK: 16

Drama

Bewertung der Redaktion:

Nix für „Fast & Furious“-Fans, aber für echte Autoliebhaber

IMDb-Bewertung: 6,5 von 10

Michael Mann verfilmt ein besonders bewegendes Kapitel aus dem Leben des Automagnaten Enzo Ferrari

Enzo Ferrari war von zwei Dingen besessen: Autorennsport und Gewinnen. Mit nur einer Szene illustriert Regisseur Michael Mann diese Dichotomie. 1957 beobachtet Ferrari (Adam Driver), wie Eugenio Castellotti den Rennwagen für die neue Saison testet, als Alfonso de Portago (Gabriel Leone) ihn anspricht und um einen Platz im Rennstall bittet. Enzo würdigt ihn kaum eines Blickes – bis Castellotti tödlich verunglückt. „Ruf am Montag mein Büro an“, sagt der italienische Rennsport-Zampano ungerührt.

Seit über dreißig Jahren versucht Michael Mann bereits, das Leben von Enzo Ferrari zu verfilmen. Doch niemand wollte ihm genug Geld geben, um das Projekt würdig umzusetzen. Erst der durch die Netflix-Doku „Drive to Survive“ in den USA hervorgerufene Formel-1-Boom sorgte für genug Vertrauen, um dem bekennenden Ferrari-Liebhaber 95 Millionen Dollar in die Hand zu drücken.

Geld, das Mann vor allem in seine exzellente Besetzung steckte. Zwar hat der 40-jährige Driver optisch wenig Ähnlichkeit mit dem 1988 verstorbenen Ferrari-Chef (der zum Zeitpunkt des Films fast 60 Jahre alt war), aber er verkörpert dessen Besessenheit perfekt. An seiner Seite spielen Penélope Cruz und Shailene Woodley zwei starke Frauenfiguren, die sich nicht durch ihre Beziehung zu Enzo definieren lassen wollen. Ehefrau Laura (Cruz) ist seit dem Tod des gemeinsamen Sohns in einer lieblosen Ehe gefangen, aber als Anteilseignerin der Firma mit Enzo verbunden. Als sie jedoch herausfindet, dass seine Geliebte Lina Lardi (Shailene Woodley) ein Kind von ihm hat und darauf pocht, dass der Sohn offiziell als Erbe anerkannt wird, reißt ihr Geduldsfaden. Das ist für Ferrari allerdings noch das kleinste Problem. Die Firma steht kurz vor dem finanziellen Kollaps und braucht einen Sieg bei der Mille Miglia, um die Zukunft der Marke zu sichern.

Das Langstreckenrennen mit fünf Ferrari-Fahrern (u. a. Patrick Dempsey) und die tragischen Umstände seiner letzten Austragung sorgen für die spannungsgeladenen Momente des ansonsten sehr charakterorientierten Biopics. Leider haben selbst die 95 Millionen Dollar nicht für gute Spezialeffekte gereicht, deren unfreiwillige Komik aus der Handlung reißt.