Die Eroberung der Zitadelle sollte ein Film werden, der Bernhard Wicki beinahe in eine finanzielle und künstlerische Katastrophe stürzte. Im Sommer 1975 begannen auf der Insel Elba die Dreharbeiten, die sich bald durch widrige Naturgewalten wie Regengüsse und schwere Sommerstürme sowie epidemieartig auftretende Krankheiten und den Streik der italienischen Helfer zur einer wahren Belastungsprobe gestalteten. Wicki war so überzeugt von seinem Projekt, dass er die Aufnahmen bis zur Selbstaufgabe vorantrieb und für die endgültige Realisierung sogar sein Haus verkaufen und hohe Schulden machen musste. Schriftsteller Hermann Bruckner (Fricsay) verursacht in Italien einen Verkehrsunfall, bei dem seine Mutter stirbt. Er selbst erleidet einen schweren Schock und beschließt, in Italien zu bleiben. Bruckner erlebt am eigenen Leib die Ausbeutung der italienischen Arbeiter durch die reiche Oberschicht, als er sich mit vielen anderen Tagelöhnern anheuern lässt, für einen Industriellen eine pompöse Sommerresidenz zu errichten. Als bei der Einweihungsfeier der geladene Snob voller Missachtung durch das Gebäude schreitet, kommt es unter den Arbeitern zu einer Eskalation der Gewalt. Die Eroberung der Zitadelle erhielt 1977 als Bundesfilmpreis das Filmband in Silber. Kameramann Igor Luther wurde für seine Arbeit mit dem Filmband in Gold ausgezeichnet.
