Der große König

Name: Der große König
Released: 2008-10-16
Duration: 118 min
Cast: Otto Gebühr, Kristina Söderbaum, Gustav Fröhlich, Hans Nielsen, Paul Wegener

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DE | 1942 | 118 Min.

Bewertung:

IMDb-Bewertung:

6,9

/10

Diese säbelrasselnde Glorifizierung preußischen Kampfgeistes wurde überhäuft mit eine r Flut von Auszeichnungen, die dem Machwerk unter demokratischen Verhältnissen freilich niemals zuteil geworden wäre. So aber verlieh man dem Film das ranghöchste Prädikat »Film der Nation« und stufte ihn als staatspolitisch und künstlerisch besonders wert voll, kulturell und volkstümlich wertvoll, als volksbildend und jugendwert ein. Die zehnte Filmkunstausstellung in Venedig bescherte dem Streifen ferner den Mussolini-Pokal als Besten ausländischen Film. Nach einer Reihe von Preußen-Filmen wie Der Choral v on Leuthen oder Fridericus Rex (alle mit Otto Gebühr) schuf Veit Harlan mit Der große König einen aufwändigen, zurechtgeklitterten Historienstreifen, der in seinem Grad an Aufwand und Geschichtsverfälschung nur noch durch das ebenfalls von Harlan gedrehte Durchhalteepos KOLBERG übertroffen wurde. Unter dem Vorwand, dem Publikum wahre Geschichte vorzugaukeln, verquickt der Film das Schicksal des Preußenkönigs Friedrich II. (Gebühr) mit dem der Müllerstochter Luise (Harlan-Gattin Kristina Söderbaum – sie star b am 12. Feb ruar 2001 im Alter von 88 Jahren), klappert die militärischen Erfolge und Misserfolge des Königs ab und zeigt den großen Monarchen gegen Ende des Films in der Schlosskapelle von Charlottenburg nachdenklich einem Orgel-Tedeum lauschend, in das sich deutlich hörbar die Töne von »Deutschland über alles« hineindrängen. Goebbels stellte Harlan alles zur Verfügung, was dieser für die teuren Dreharbeiten benötigte. Auf dem Truppenübungsplatz Jüterbog, wo sämtliche Schlachtszenen gedreht wurden, versam melten sich bald 5.000 Pferde und ca. 20.000 Soldaten, die zu einem Großteil aus der Berliner Polizei bestanden. Der Film musste natürlich mehrmals überarbeitet werden, da die politische Wirklichkeit wieder einmal die Dreharbeiten einholte. So war es nicht mehr möglich, dem großen König ausgerechnet von einem russischen General zum Sieg im Siebenjährigen Krieg verhelfen zu lassen, denn mittlerweile war die Wehrmacht auch in der Sowjetunion eingefallen. Aus dem Russen wurde schnell ein Feigling, der sich wei gerte, in die Schlacht einzugreifen. Um Friedrich II. als durch und durch deutschen Monarchen darzustellen, mussten auf Goebbles’ Geheiß auch sämtliche französischen Redewendungen auf Deutsch nachsynchronisiert werden.