.

Brimstone – Erlöse uns von dem Bösen

Originaltitel: BrimstoneNL, FR, DE, BE, SE, GB, US | 2017 | FSK: 16

Bewertung der Redaktion:

  • Humor
  • Anspruch
  • Action
  • Spannung
  • Erotik
Community

Wuchtige und unerbittliche Bibelstunde

IMDb-Bewertung: 7,0 von 10

Westerndrama mit Guy Pearce. Dakota Fanning erlebt als junge Frau im frömmelnden Wilden Westen eine wüste Hölle auf Erden.

Im 19. Jahrhundert lebt irgendwo im Westen Amerikas die stumme Hebamme Liz (Fanning) mit ihrer Familie. Einst wurde ihr die Zunge herausgeschnitten. Als der vernarbte Reverend (Pearce) im Dorf auftaucht und mit Predigten über Hölle und Verdammnis die Gemeinde erschreckt, erstarrt auch sie: Der finstere Priester ist ihr Vater, der Vergewaltiger und Mörder ihrer Mutter Anna (Carice van Houten).

Damals wuchs Liz als Joanna in der Predigerfamilie holländischer Abstammung auf. Doch als der sadistische Vater die Tochter vergewaltigen will, beginnt eine Leidensgeschichte aus Folter, Inzest und Totschlag…

Mit Carla Juri („Feuchtgebiete“, „Paula“) und Kit Harington („Game of Thrones“) besetzt, hämmerte der Niederländer Koolhoven („Mein Kriegswinter“) sein alttestamentarisches, zugleich ironisch grell überzeichnetes Epos in vier unchronologisch sortierte Kapitel (Offenbarung, Exodus, Genesis, Vergeltung).

Das weite Land des amerikanischen Westens (gedreht wurde in Europa, u. a. in der Lausitz) wirkt bedrückend eng – und beherbergt eine freudlose Welt aus Strafe und Religion, in der finstere Frömmigkeit auf Bordelle, die „Inferno“ heißen, treffen. Für zarte Gemüter ist die zweistündige Vernichtung einer Familie weiß Gott nichts.

Cast und Crew von "Brimstone – Erlöse uns von dem Bösen"

Cast

Liz
Dakota Fanning
der Reverend
Guy Pearce
Samuel
Kit Harington
Anna
Carice van Houten
Elizabeth Brundy
Carla Juri
Wolf
Jack Roth
Frank
Paul Anderson
Joanna
Emilia Jones
Nathan
Bill Tangradi
Sheriff Zeke
Frederick Schmidt
Doktor
Justin Salinger

Crew

Regie:
Martin Koolhoven

Bewerten Sie den Film:

noch 999 Zeichen übrig
trolliver am 10.07.23 hilfreich: ?

Was für ein Film!

Da fragt man sich wirklich: braucht die Welt so etwas? Sicherlich: gut bis hervorragend gespielt - damit meine ich nicht Pearce; abgrundtief böse geht relativ leicht - aber solch fanatische Teufel, natürlich religiös legitimiert, kann ich mir sowohl ausdenken, sollte mir danach sein, als auch kommen über den Teich entsprechende Meldungen über heutige sogenannte Gottesfürchtige, die Lehrern das Unterrichten versagen, weil sie die Evolution lehren.

Hier ist das alles auf die Spitze getrieben, welche unendliches Leid nach sich zieht, und das zieht sich auch noch über zwei Stunden hin.

Ich brauche das so nicht, frage mich aber, in was für einer Welt wir leben, dass Extreme so sehr anziehen, dass sie immer wieder übertroffen werden müssen.

Ironisch überzeichnet, wie TVS meint, finde ich hier gar nichts. Es ist einfach nur Leid. Immerhin kommt die 3. Generation da raus.

babelfish3 am 12.02.22 hilfreich: 100%

Harte Kost

Nichts für Zartbesaitete. Dafür hervorragend besetzt, erzählt und gefilmt. Ich glaube jedoch nicht, dass ich jemals wieder einen Film mit Guy Pearce schauen kann. So abgrundtief böse, das werde ich kaum ausblenden können.

brogic am 12.02.22 hilfreich: ?

Der letzte Dreck ...

... für Voyeure mit niedrigsten Instinkten, ähnlich denen des Reverend in diesem Machwerk.
Der quälend lange Abspann listet 20 Produduktionsfirmen, weit überwiegend aus der EU, der "Bösen" (Ungarn) und der "Guten" (wir natürlich, u.a. das staatliche "Medienboard Berlin-Brandenburg").
Was für ein erbärmlicher Niedergang des europäischen Kinos!
Zum Vergleich: Charles Laughtons "Die Nacht des Jägers" von 1955 mit ähnlicher Thematik