Black Box

DE | 2023 | 120 Min.

Drama

Bewertung der Redaktion:

Ein subtiles Kaleidoskop der Angst, das l) gegen Ende ein wenig an Kraft verliert.

IMDb-Bewertung: 5,7 von 10

Ein Immobilienverwalter und ein Antiterroreinsatz befeuern die Existenzängste einer Berliner Hausgemeinschaft.

Der Bürocontainer, der vom Himmel herabschwebt, wird zum Symbol der Veränderung. Ist er die Black Box,
in der über das Schicksal der Mieter entschieden wird? Oder sind es die Nachbarn selbst, die ihre Gedanken und Motive voreinander verbergen?
Johannes Horn (Felix Krämer) soll im Auftrag einer Immobilienfirma die Sanierung und den Verkauf der Wohnungen vorantreiben. Im neuen Film von Aslı Özge („Auf einmal“) wird der Innenhof einer Berliner Mietskaserne zum Spiegelbild der Gesellschaft. Als der Wohnkomplex von der Polizei abgeriegelt wird, wächst das Misstrauen. Wer ist das Ziel dieses Antiterroreinsatzes? Horn streut Gerüchte über eine Mieterin aus dem vierten Stock und verteilt Handzettel mit „Verhaltensregeln im Hof“. Die arbeitslose Henrike (Luise Heyer) befürchtet, ein wichtiges Vorstellungsgespräch zu verpassen, der Lehrer Erik Behr (Christian Berkel) sammelt Unterschriften gegen Horn, und dann findet die Polizei auf dem Dachboden eine Leiche.
Der Film beginnt hoch konzentriert und baut vom ersten Moment an eine subtile Spannung auf, die von einem großartigen Ensemble getragen wird. Der SEKEinsatz erweckt den Eindruck einer terroristischen Bedrohung, doch die Gefahr, so Aslı Özge, kommt „nicht von außen, sondern von innen, von uns selbst“. Die wachsende Verunsicherung
führt zur Polarisierung.
Die Regisseurin will ein bisschen zu viel, in manchen Momenten geht der Fokus verloren, die Handlung verliert sich in Details, lässt manches (bewusst) im Unklaren. Doch sehenswert ist ihr Film allemal.