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3 From Hell

Bild 3 From Hell
Originaltitel: Three From HellUS | 2019 | 115 Min.

Bewertung der Redaktion:

  • Humor
  • Anspruch
  • Action
  • Spannung
  • Erotik
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Furchteinflößend und doppelbödig: Horror-Zeremonienmeister Rob Zombie zieht noch einmal alle Register seines Könnens

IMDb-Bewertung: 5,4 von 10

Die mörderischen Hinterwäldler aus Rob Zombies „Haus der 1000 Leichen“ kehren zurück. Eine gesellschaftskritische Schlachtplatte für Genrefans.

Die Slasherfamilie Firefly ist eigentlich tot, aber das spielt für das Franchise keine Rolle. 16 Jahre nach dem Kultknaller „Das Haus der 1000 Leichen“ (2003) und 14 Jahre nach dem Sequel „TDR – The Devil’s Rejects“ (2005) kommt der lang erwartete dritte Teil um die mörderischen Hinterwäldler Otis Firefly, seine jüngere Schwester Baby Firefly und den alten Killer Clown Captain Spaulding.


Die Medizin verhilft den dreien, die 1978 abgeknallt wurden, ins Leben zurück. Allerdings geht der Captain bald von Bord, dafür kommt Winslow Foxworth Coltrane ins Spiel, der Bruder von Otis. Die Fireflies mögen zwar ultrabrutal und wahnsinnig sein, aber ihr Familiensinn ist lobenswert ausgeprägt: 1988 versuchen der geflohene Otis und Bruder Winslow, Baby Firefly aus dem Knast freizupressen, wobei sie in der Wahl ihrer Mittel zwar maßlos übertreiben, aber der arrogante Gefängnisdirektor Virgil Foxworth Coltrane hat seine Lektion durchaus verdient. Danach begeben sich die Drei auf die Flucht nach Mexiko, wo man gerade den Tag der Toten feiert – genau die richtige Deko für weitere tödliche Eskapaden der Fireflies …


Ein bunter, vorrangig blutroter Cocktail für Genrefans und Medienprofis. Natürlich sind Otis, Winslow und Baby degeneriert und angsteinflößend, aber auch echte Persönlichkeiten. So ist „3 From Hell“ nicht nur der etwas andere Familienfilm, sondern geradezu ein Charakterdrama: Regisseur und Autor Rob Zombie beherrscht die Kunst, lebhafte, glaubwürdige Figuren zu schaffen, bei denen man voll mitgeht – gerade Sheri Moon Zombie als einerseits kindlich-fröhliche, andererseits erotisch-todbringende Baby Firefly liefert eine Show ab, die man nicht vergisst.

„3 From Hell“ ist großes Schauspielerkino – mit Visagen, denen man nie begegnen möchte. Der andere Könner dieser Art von Kino heißt übrigens Quentin Tarantino, und ebenso wie der liefert Zombie nebenbei jede Menge Gesellschafts- und Medienkritik. Und er schöpft aus dem riesigen Fundus der populären Kultur, indem er mit alten Pop- und Rocksongs, Seventies-Design, Italowestern-Attitüde oder Schnipseln aus vergessenen Schwarzweiß-Horrorfilmen weitere Ebenen einzieht, die „3 From Hell“ zum Metafilm machen. Zombie fragt, wer die eigentlichen Monster sind: Sind es die Häßlichen, die Ausgegrenzten wie Quasimodo in „Der Glöckner von Notre Dame“ und eben die Fireflies? Oder ist es das „System“, das Otis so sehr verachtet, hier personifiziert von Repräsentanten wie Gefängnisdirektor Virgil oder Wärterin Greta? Die Fireflies jedenfalls machen da nicht mit. Sie sind die vielleicht kompromisslosesten Freigeister, die die das Kino kennt.

Cast und Crew von "3 From Hell"

Cast

Baby Firefly
Sheri Moon Zombie
Winslow Foxworth Coltrane
Richard Brake
Captain Spaulding
Sid Haig
Warden Virgil Dallas Harper
Jeff Daniel Phillips
Aquarius
Emilio Rivera
Rondo
Danny Trejo
Mr. Baggy Britches
Clint Howard
Greta
Dee Wallace Stone
Otis Firefly
Bill Moseley
Morris Green
Shah Rukh Khan

Crew

Regie:
Rob Zombie

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