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Echo im Ersten

Erfolg wird belohnt

Zum 25. Jubiläum vom Echo gibt es eine traurige Überraschung und viele große Namen...

Wenn am heutigen Abend an Roger Cicero erinnert wird, der viel zu früh mit nur 45 Jahren von uns gegangen ist, wird es definitiv emotional. Der stets huttragende Künstler ist für einen Echo nominiert, den er leider nicht mehr entgegennehmen kann. Doch "the show must go on" und so wird es nur ein kleiner Moment bleiben, der an den Jazz-Virtuosen erinnert, um danach reibungslos das geplante Programm fortzusetzen.

"So was kann passieren, wenn man das Publikum wählen lässt", bedankte sich Rammstein bei der Verleihung 2011 und lieferten damit zugleich die Erklärung, warum beim Echo regelmäßig die unterschiedlichsten Musikstile und Interpreten - wenn auch in verschiedenen Kategorien nominiert - aufeinanderprallen. Da gibt es Schlager von Andrea Berg und die volkstümlichen Kastelruther Spatzen, neben Schockrocker Marilyn Manson und Jazztrompeter Till Brönner.

Der Grund für den musikalischen Eklektizismus: Beim Echo, nach den US-amerikanischen Grammys und den Brit Awards einer der größten Musikpreise weltweit, werden die allermeisten Gewinner einfach anhand ihrer Verkaufszahlen ermittelt. Dass somit also nicht die besten, sondern die erfolgreichsten Künstler ausgezeichnet werden, ruft mittlerweile aber eigentlich nur noch dann Kritiker auf den Plan, wenn, wie im Fall der politisch etwas nebulösen Deutschrockband Frei.Wild, umstrittene Künstler für ihre Verkäufe belohnt werden.
Keine Überraschung also, dass im 25. Jahr Superstar Adele zu den Topfavoriten gehört, diesmal dreifach nominiert. Ebenfalls drei Echos könnten an die Frankfurter Newcomerin Namika gehen, die unter anderem für den Radio-Echo an den Start geht, der von den Fernsehzuschauern der Verleihung gewählt wird. Zu den Showacts der Award-Gala gehören zwei deutsche Comebacks: Sarah Connor, die nach einer Kunstpause mit dem Album "Muttersprache" in die Charts zurückkehrte, und Udo Lindenberg, der bereits beim allerersten Echo 1992 mit dem Preis für sein Lebenswerk bedacht wurde.

Internationales Highlight der Gala dürfte die Performance von The Weeknd werden. Der 26-jährige Kanadier wurde für sein Album "Beauty Behind The Madness" bereits mit zwei Grammys ausgezeichnet.
FAKTEN ZUM ECHO
- Seit der ersten Gala wurden insgesamt 598 Echos vergeben.

- Mit 13 Auszeichnungen liegen die Kastelruther Spatzen in der Echo-Bestenliste (noch) vorn, gefolgt von Helene Fischer mit 12 Preisen. Herbert Grönemeyer und Rammstein holten 10, Robbie Williams 9 Echos ab.

- Die erste Echo-Verleihung wurde 1992 von der damaligen MTV-Moderatorin Kristiane Backer präsentiert, 2013/14 moderierte Helene Fischer, die auch Preisträgerin war.

- Die Toten Hosen entsorgten 1994 ihren ersten Echo als verhassten Preis des "Establishments" noch auf der Bühne in einer Mülltüte.