Auch wer kein ausgewiesener Fußballfan ist, der sich jeden Tag ein Livespiel reinzieht, dürfte seine Stimme kennen: Werner Hansch. Ab den 70er-Jahren brachte er als Reporter einen ganz neuen, flapsigen Ton in die Fußballberichterstattung ein. Doch aus dem aktiven Kommentatorengeschäft hat sich der heute 81-Jährige schon vor über zehn Jahren zurückgezogen. Nun feiert die "Stimme des Ruhrgebiets" ein Comeback in der Bundesliga - wenn auch nur für ein Spiel.
DAZN hat sich für das Spiel Borussia Dortmund - Eintracht Frankfurt am Freitag, den 14. Februar 2020 die Dienste des Kultreporters gesichert. Hansch wird ab 20:30 Uhr als Co-Kommentator neben Daniel Günther sitzen. Damit führt der Sportstreamer, der fast immer auf zwei Stimmen hinter dem Mikro setzt, seine neue Reihe vor, in der Reporterlegenden zurückkommen, zuletzt Fritz von Thurn und Taxis und Manni Brueckmann.
PS: Wer Hansch noch nie leiden konnte, kann bei DAZN auch auf eine andere Tonspur mit Marco Hagemann und Ralph Gunesch zugreifen.
Werner Hansch: Skandal um "geiles Tor"
Überraschend kommt das Engegement von Hansch vor allem, weil er ein Spiel von Borussia Dortmund kommentieren "muss". Der gebürtige Recklinghauser hat schließlich eine Vergangenheit beim Erzrivalen Schalke 04. Bei den Gelsenkirchnern sprang er 1973 als Stadionsprecher ein und wurde sofort engagiert. Und das obwohl er als praktizierender Pferdesportreporter statt den Rückennummern "Startnummern" ansagte.
1978 entdeckte der WDR den studierten Sozialwissenschaftler fürs Radio. 1990 wechselte Hansch ins Fernsehen zur Sportschau. Zwei Jahre später lockte Sat.1 ihn zu "ran". Beim Privatsender kommentierte Hansch, der übrigens auch in Filmen wie "Rennschwein Rudi Rüssel" auftrat, bis 2006.
Heute unvorstellbar: Als Werner Hansch 1993 einen Treffer des Schalkers Mike Büskens gegen Nürnberg als "geiles Tor" titulierte, musste in den Medien lang und breit erklärt werden, dass das Wörtchen "geil" nicht nur eine sexuelle Konnotation besitzt.