Für eine Programmzeitschrift wie TV SPIELFILM ist Phoenix eigentlich eine Zumutung: die sendergewordene Programmänderung, und das seit nunmehr 20 Jahren. Unter dem Motto "Machen Sie sich das ganze Bild" ging der Ereignis- und Dokumentationskanal von ARD und ZDF am 7. April 1997 on air.
Der Gedankengang, der hinter seiner Namensgebung stand, ist zu umständlich, um ihn hier wiederzugeben. Hat um drei Ecken mit Europa zu tun. Dabei ist das, was der Sender will, eigentlich ganz einfach: dichter am Geschehen sein. Mit weitgehend unkommentierten Liveübertragungen von Parlamentsdebatten und Parteitagen, aus Pressekonferenzen und Untersu-chungsausschüssen gewährt Phoenix einen ungefilterten Blick unter die Haube der Demokratie.
Der Gedankengang, der hinter seiner Namensgebung stand, ist zu umständlich, um ihn hier wiederzugeben. Hat um drei Ecken mit Europa zu tun. Dabei ist das, was der Sender will, eigentlich ganz einfach: dichter am Geschehen sein. Mit weitgehend unkommentierten Liveübertragungen von Parlamentsdebatten und Parteitagen, aus Pressekonferenzen und Untersu-chungsausschüssen gewährt Phoenix einen ungefilterten Blick unter die Haube der Demokratie.
Die Politik-und Medienverdrossenen müssten sich nur öfter mal zu Phoenix verirren.
Vor Ort" heißt das Programmfenster, das der Sender täglich zu den Schauplätzen der Politik
öffnet. Das Ideal der Macher: Der mündige Zuschauer braucht niemanden,der ihm die Welt in
vorverdauten Erklärhäppchen serviert. Er kann sich sein eigenes Urteil bilden - in Zeiten um sich greifender Politik- und Medienverdrossenheit eine vertrauensbildende Maßnahme von enormem Wert. Die Politik-und Medienverdrossenen müssten sich nur öfter mal zu Phoenix verirren.
Bei bescheidenen 1,1 Prozent liegt der Marktanteil des Senders. Ein Teil der Zuschauer dürfte beim Zappen zufällig hängen bleiben, die anderen suchen und finden hier öffentlich-rechtliches Infofernsehen in seiner pursten Form. Etwa in der einstündigen Nachrichtensendung "Der Tag" (mo.-fr., 23.00), die (sorry, Claus Kleber!) tiefer und hintergründiger berichtet als jedes andere deutsche Newsformat.
Oder in der Talkreihe "Phoenix Runde" (di.-do., 22.15), die selbst Verächter des Quasselfernsehens mit dem Genre versöhnt: kein rhetorisches Schaulaufen von Spitzenpolitikern, sondern erhellender Argumenteaustausch zwischen Experten. Kein Studiopublikum, und darum auch keine Phrasen für den wohlfeilen Szenenapplaus. Die Farben gedeckt, das Licht gedämpft. Was braucht man mehr? Ach ja, die Dokus und Reportagen, die das zweite Standbein des Senders bilden.
37 Millionen Euro jährlich lassen sich ARD und ZDF ihr Gemeinschaftsprojekt kosten. Das sind nicht mal fünf Promille ihres Gesamtetats oder knapp acht Cent im Monat für uns Gebührenzahler. Gutes muss nicht teuer sein.
Autor: Christian Holst
öffnet. Das Ideal der Macher: Der mündige Zuschauer braucht niemanden,der ihm die Welt in
vorverdauten Erklärhäppchen serviert. Er kann sich sein eigenes Urteil bilden - in Zeiten um sich greifender Politik- und Medienverdrossenheit eine vertrauensbildende Maßnahme von enormem Wert. Die Politik-und Medienverdrossenen müssten sich nur öfter mal zu Phoenix verirren.
Bei bescheidenen 1,1 Prozent liegt der Marktanteil des Senders. Ein Teil der Zuschauer dürfte beim Zappen zufällig hängen bleiben, die anderen suchen und finden hier öffentlich-rechtliches Infofernsehen in seiner pursten Form. Etwa in der einstündigen Nachrichtensendung "Der Tag" (mo.-fr., 23.00), die (sorry, Claus Kleber!) tiefer und hintergründiger berichtet als jedes andere deutsche Newsformat.
Oder in der Talkreihe "Phoenix Runde" (di.-do., 22.15), die selbst Verächter des Quasselfernsehens mit dem Genre versöhnt: kein rhetorisches Schaulaufen von Spitzenpolitikern, sondern erhellender Argumenteaustausch zwischen Experten. Kein Studiopublikum, und darum auch keine Phrasen für den wohlfeilen Szenenapplaus. Die Farben gedeckt, das Licht gedämpft. Was braucht man mehr? Ach ja, die Dokus und Reportagen, die das zweite Standbein des Senders bilden.
37 Millionen Euro jährlich lassen sich ARD und ZDF ihr Gemeinschaftsprojekt kosten. Das sind nicht mal fünf Promille ihres Gesamtetats oder knapp acht Cent im Monat für uns Gebührenzahler. Gutes muss nicht teuer sein.
Autor: Christian Holst