Man muss auch immer das Gute sehen. Also gilt es nach der vierten Episode von "Promient getrennt" (RTL) unbedingt festzuhalten: Luigi "Gigi" Birofio ist schlauer als bisher gedacht. Gut, er hat keine Ahnung, wie der Frauenfacharzt bezeichnet wird (Gynäkologe) und tippte beim Ratespiel voll daneben (Gigi: "Chirurg? Ey, seh ich aus wie eine Frau, hab ich eine Vagina?"), dafür weiß er aber, wie die Beauty-Behandlung der Hände und Fingernägel heißt (Maniküre) - auch wenn er selbst über sich erstaunt war: "Keine Ahnung, warum ich so was weiß!"
Es war kaum zu glauben, aber wahr: Beim feuchtfröhlichen Rate- und Balance-Paarspiel "Wackelkontakt" beantworteten Gigi und sein Herzblatt Michelle Daniaux sieben Fragen richtig und sicherten sich damit die heißbegehrte Immunität für die zweite Nominierungsnacht.
Die hatte es in sich. Denn es musste zwar ein Paar gehen, aber irgendwie das falsche. Dazu später mehr.
Die erste Geige spielte Hackfleisch
Back to Gigi. Der war der Grund, warum die vierte Sendung auch Slapstick-Elemente hatte. Wie er da auf allen Vieren wie ein dauerrolliger Rüde hinter seinem Frauchen Michelle herschnüffelte - ja, das war Fremdschämen pur. Schon eher nachahmenswert: sein Motivationstrick. Vor den Sport-Spielen stürzte er kopfüber ins üppige Dekolleté seiner "Ex" Michelle und verschaffte sich rubbelnd einen Satz heiße Ohren. Da kann ja nix mehr schiefgehen.
Trotzdem. Für Gigi blieb diesmal nur eine tragende Nebenrolle. Die erste Geige spielte: Hackfleisch. Denn darüber, ob man Hackepeter noch des nächtens auftaut, wie man es zubereitet und ob man es eventuell wieder einfrieren darf ("Nein! Die Kühlkette darf nicht unterbrochen werden!"), entzündete sich ein Streit, der die "Villa der Verflossenen" in ihren Grundfesten erschütterte.
Das klingt unglaublich, ist aber wahr. Der ahnungslos-tapsige Mett-Verwurster Markus "Koki" Kok und der grimmige Nahrungsmittelverteidiger und Gastronom Patrick Eid gerieten darüber richtig aneinander. Natürlich "ging es gar nicht ums Hackfleisch", erkannte auch Eids Partnerin Doreen Dietel - allerdings erst ganz am Ende, bei der Nominierung. Da war das Kind, beziehungsweise das Gehackte, schon längst in den Brunnen gefallen.
Es prallten Welten aufeinander. Zwar ist Patrick (47) nur fünf Jahre älter als Koki (42), dafür lebt jener verbal und vom Verständnis voll in der Erlebniswelt seiner Ex-Freundin Cecilia Aroso (25), hat also eine Socialmedia- und Trash-TV-Affinität, die Patrick komplett abgeht. Vielleicht hat Patrick aber auch einfach nur ein bisschen neidische Muffe vor der körperlichen Überpräsenz des Hünen.
Man fühlte ein bisschen und litt sehr mit beziehungsweise unter den Streithähnen. Wie sich Koki beim Versuch der "Aussprache" in Rage redete, immer schon angeheizt von seiner wahrlich furios gegen Patrick keifenden Cecilia ("Du hast dich mit der Falschen angelegt. Ekelhaft falsche Person!"). Koki und Cecilia forderten Patrick immer wieder auf, er möge ihnen doch klar ins Gesicht sagen, dass er sie nicht leiden kann - ließen aber schlicht keinerlei Gelegenheit dazu, weil sie ihn in Grund und Boden zeterten.
Patrick wiederum kam aus der Nummer allein mit souveränem Lächeln nicht raus. Das erkannte sogar Doreen, die ihm - "Das arrogante Grinsen kenn ich noch von früher" - mit voller Wucht in den Rücken fiel. Patrick versuchte sich dann als taktischer Intrigant, in dem er alle vermeintlich Neutralen vermeintlich clever parlierend auf seine Seite ziehen wollte. Richtig verzweifelt wirkte das, als er Gigi - im krassen Gegensatz zu Koki - attestierte: "Du bist halt im Kopf ganz klar." Brüller! Dieses platte Ränkespiel war dann sogar für Gigi durchschaubar.
Doreen fand ihren Patrick durchaus kritikwürdig, letztlich aber hielt sie zu ihm. Auch aus Angst vor K(n)eifzange Cecilia. "Ich habe Angst vor der großen Frau. Der möchte ich nachts nicht begegnen, wenn sie böse ist." Problem: Cecilia ist oft böse.
Das zeigte sich auch nach dem Gruppenspiel am Strand, wo die Mission "Sichert die Siegprämie" mal wieder krachend scheiterte. Und das lag in erster Linie an Sarah Joelle Jahnel und deren Ex Dominik Wirlend.
Mathematik-Rätsel wird zur Herausforderung
Fünf Männer und fünf Frauen (nur "Team M&M", Meike Emonts und Marcus Muth, durfte am Pool lenzen und Sektchen schlürfen) mussten einen mit Wasser ghefüllten Reifen über einen Parcours wuchten. An dessen Ende stand ein Mathematik-Rätsel, das aber nur der vorher gewählte Kapitän sehen konnte. Die Männer wählten Dominik zu ihrem Anführer, bei den Mädels fühlte sich Sarah ("Das ist genau ein Ding!") zu Höherem berufen ("Ich wollte einmal was richtig gut machen.") und drängte sich vor.
Ende vom Lied: Es ging schief. Und Cecilia - wer sonst - hatte es geahnt. "Sarah hat ne Matheschwäche, sie ist kurzsichtig, sie hat Höhenangst und Angst, ins Wasser zu fallen. Wir haben die Falsche vorgeschickt. Das war Dummheit." Schwacher Trost für Sarah: Ihr Ex Dominik war kaum besser. Der löste zwar das Rätsel, aber zu spät: die Hupe für die ausgelaufene Zeit kam gleichzeitig. Fazit: Die Siegprämie schrumpfte um weitere 5.000 Euro auf nur noch 58.000.
Robin Riebling: "Irgendwann sind wir im Finale und kämpfen noch um 15.000 Euro." Es steht zu befürchten, dass das eine zu positive Einschätzung ist ...
Die Nominierung wurde wie erwartet zum zähnefletschenden Duell zwischen den Paaren Cecilia/Koki und Doreen/Patrick. Witzig, dass die anderen drei Paare (Robin und seine Lena Schiwiora sowie Gigi und seine Michelle waren immun) überhaupt nicht benannt wurden. Am Ende des Gekeifes bekamen Doreen und Patrick vier Stimmen - Meike und Marcus hatten den Ausschlag gegeben.
Und als sich Betretenheit hier und Erleichterung da breit machten, zog RTL das Überraschungs-Kaninchen aus dem Zylinder: "Aufgrund ihrer Verletzung muss Jenny Elvers die Villa verlassen." Wow. Jenny hatte sich beim Wasserspiel einen Zeh verstaucht. Beim Strandspiel setzte sie aus, obwohl "keine Lebensgefahr" bestand. Jenny ("Es ist vernünftig, aber es ist traurig") nahm die Entscheidung gefasst, ihr Partner Alex Jolig ("Wir sind ein Team!") ging natürlich mit - natürlich auch unter Tränen. Andererseits: Wenn die beiden von der Entscheidung nichts wussten, ist die Erde wohl doch eine Scheibe.
Ein fieser Move von RTL: Natürlich hätte man diese Entscheidung auch VOR er Nominierung verkünden können. Andererseits wären da ein paar wunderschön runterfallende Kinnladen von Cecilia und Koki ungesendet geblieben. Und eine fast hysterische Doreen: "Ich will auch nach Hause, ich bin hier doch unerwünscht!"
Aber so heißt es: Aus die Maus für Jenny und Alex. Und Fortsetzung folgt im Hickhack um das Hack.
Das Original zu diesem Beitrag "Aus für Jenny Elvers Elvers und Alex Jolig!" stammt von "Teleschau".