"Das ist ein riesen Unterschied, ob ich sage, dass im Sommer das Gröbste für uns vorbei ist, oder ob es jetzt vorbei ist. Jetzt ist es nicht vorbei. Das Schlimmste, das passieren könnte, wäre, wenn wir eine gefährliche Mutation wie die indische Mutation, über England nach Deutschland bekämen und würden dann noch auf den letzten Metern die kritische Masse der Ausbreitung zustande bringen, sodass wir mit dieser Mutation dann im Herbst zu kämpfen hätten."
Plasberg hakte nach, diesen Satz ‚Wir haben schon so lange, jetzt noch drei Monate‘, habe man mit anderen Zahlen schon so oft gehört. Lauterbach antwortete: "Der Zeitraum ist immer kürzer geworden. Vor drei Monaten habe ich noch gesagt ‚Wir müssen noch drei Monate aushalten‘, jetzt sage ich noch drei Wochen. Das richtet sich immer danach wie lange braucht man noch bis über den Daumen gepeilt fünfzig Prozent der Bevölkerung erstgeimpft sind."
Die indische Variante des Coronavirus B 1. 617 bereitet Wissenschaftlern Sorge. Die WHO hat sie als "besorgniserregend" eingestuft, da die Variante ansteckender und auch unempfindlicher gegen Antikörper sein könnte. In Indien sorgte die Mutation bereits für hohe Fallzahlen und breitet sich nach wie vor rasant aus. Mittlerweile ist sie auch vereinzelt in Deutschland nachgewiesen worden. Eine noch nicht von unabhängigen Experten begutachtete Studie legt nahe, dass die Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna aber nach wie vor einen wirksamen Schutz gegen die Mutante bilden. Bislang hat in Deutschland etwa 37 Prozent der Bevölkerung eine Erstimpfung erhalten.
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Der Artikel "Hart aber fair" im Ersten: "Noch drei Wochen" - Karl Lauterbach warnt vor zu frühen Lockerungen wird veröffentlicht von FOCUS online.