Ihr Haus in Gelsenkirchen nennt Joy ihr "Home Sweet Home" ("Ich hoffe, ihr findet es auch wirklich süß"), und niedlich ist auch die Gastgeberin selbst beim Empfang der "Das perfekte Dinner"-Filmcrew. "Es hat alles ein bisschen gedauert - da habe ich mich nur noch mal fünf Minuten hingelegt", so die recht verschlafen aus der Homewear blickende 31-Jährige. Freundlich bittet sie um kurzen Dreh-Aufschub: "Kann ich mich nur mal eben kurz frisch machen? Jetzt kennt ja die ganze Welt mein Gesicht."
In dieser Woche hat die schwangere Doppel-Mama ein vermutlich sehr anstrengendes Pensum zu bewältigen: viel Sitzen, viel Essen, dazu Familie, Haushalt und der Job als Tagesmutter. Trotzdem möchte Joy ihren eigenen Abend beim "Das perfekte Dinner" nutzen und hat sich eine Mission gesetzt: "Ich will beweisen, dass afrikanische Küche auch elegant sein kann." Sie benutzt sogar ein fast antiquiertes Wort, um ihre Mission zu beschreiben - "delikat".
- Vorspeise: Welcome Home! - Lammfleisch auf 'nem Stock, Paprika und Zwiebeln
- Hauptspeise: A Taste of Home - Yam, fried stew und Fisch
- Nachspeise: Home sweet Home with a twist - Caramelized plantain, Kokosflocken
"Wir hatten diese Woche schon dreimal Kartoffeln und dreimal Cheesecake"
Auch die Rhein-Ruhr-Wupper-Gourmetrunde scheint angesichts der zu erwartenden exotischen Genüsse etwas aufgeregt. "Wir erwarten eine ganz andere Küche, viele Gewürze und Einblick in Joys Kultur", spricht Olli (36) für die ganze Gruppe. Und genau das hat Joy vor: "Wir hatten diese Woche schon dreimal Kartoffeln und dreimal Cheesecake", fasst sie die bisherige "Dinner"-Vielfalt zusammen.
Bei der studierten Germanistin Joy, die vor zehn Jahren für ihren Master-Abschluss nach Deutschland kam, gibt es gewürzte Makrelenfilets, statt Kartoffeln Yams, laut Sabine (34) "fast ein bisschen mehliger", und statt komplizierter Cheesecakes karamellisierte Kochbananen mit Kokoseis.
"Das hiesige Maggi ist ja etwas verpönt"
Die pikanten Elemente ihres Menüs mariniert Joy mit überraschenden Zutaten: Im Spiel sind beispielsweise konzentrierte Hühnerbrühe-Würfel und "afrikanisches Maggi". "Das hiesige Maggi ist ja etwas verpönt", spricht Isabel (23) vor allem für die junge Generation. Diplomat Olli hingegen bringt interkulturelle Toleranz ins Spiel: "Wenn es ein Kennzeichen ihrer Küche ist, gehört es einfach dazu." Und da ihm die Makrele richtig gut schmeckt: "Danke, dass ich es probieren durfte!"
"Unsere Erwartung ist übertroffen worden", wertet auch Mathias (42) den Abend als bereichernde Erfahrung. Spannendes Essen, Einblicke ins Hochzeitsalbum von Joy und ihrem aus Burkina Faso stammenden Ehemann ("Wir haben uns beim Master-Studium kennengelernt und sprechen Deutsch miteinander") und schließlich gar zehn Punkte von Olli: Mit 33 Punkten teilt sich Joy derzeit Platz 2 mit ihrem Höchstpunktzahl-Gönner und lässt vor allem Isabel sprachlos zurück: "Es schmeckt so gut, dass ich nichts mehr reden kann."
Das Original zu diesem Beitrag "Das perfekte Dinner: Joy kocht mit "afrikanischem Maggi"" stammt von "Teleschau".