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Bares für Rares: Muffige alte Bücher entpuppen sich als "Heiliger Gral" für Sammler

Bei "Bares für Rares" waren die Experten und Händler von unscheinbaren, muffig riechenden Büchern begeistert. Dafür gab es dann auch außergewöhnlich hohe Gebote.

Der Experte sprach vom "Heiligen Gral" für Sammler, die Händler griffen tief in die Taschen: Vier alte, muffige Bücher avancierten zum großen Highlight der jüngsten "Bares für Rares"-Ausgabe.

Sie waren schwarz, auf den ersten Blick eher unscheinbar und rochen alt. Und trotzdem waren alle schwer begeistert von dem, was in der heutigen Ausgabe von "Bares für Rares" aufgefahren wurde: Maren brachte ausgefallene Familienerbstücke mit - obendrein echte Unikate mit einmaliger Historie. Kein Wunder, dass die Händler in einen Bieterrausch fielen.

Bares für Rares: Besitzer bekommt deutlich mehr Geld als erwartet

Der Schnüffeltest von Sven Deutschmanek und Horst Lichter ergab Eindeutiges: "Wow, das ist alt!" Beiden gefiel auf Anhieb, was ihnen diesmal hingeblättert wurde. Es handelte sich um vier sogenannte Musterbücher mit Glanz- und Lackbildern, die Maren von ihrem Opa geerbt hatte. Diesem gehörte einst die Druckerei Zoeke & Mittmeyer. "Du kannst eigentlich noch mehr auf die Kacke hauen", fand Deutschmanek, als er Maren zuhörte. Denn die Druckerei Zoecke & Mittmeyer war nicht irgendeine. Sie sei um die Jahrhundertwende eine der größten Herstellerfirmen für Glanzbilder und Postkarten mit Relief gewesen. "Das war eine ganz große Nummer!"

Vermutlich Ende der 1920er-, Anfang der 1930er-Jahre entstanden, lagen die Alben unter anderem auf Messen aus. Sie zeigten viel Buntes und beinhalteten unzählige glänzende Motivbilder und Karten. "Nutzen konnte so etwas nur der Mittelstand. Denn das war teuer", erklärte der Experte. Er ergänzte euphorisch: "Für einen Sammler wäre es der Heilige Gral, wenn er von der Firma, die die Bilder produziert hat, auch noch die Musterbücher hätte." Sven Deutschmaneks Begeisterung war riesig - "ein außerordentlich sensationelles Konvolut".

Unikate mit höchstem Sammlerwert - wo lag da wohl der Wunschpreis? "1.000 Euro wären sehr schön", erklärte Maren zaghaft. Nicht ganz so hoch fiel die Expertise mit 600 bis 800 Euro aus. Aber entscheidend ist bei "Bares für Rares" ja seit jeher, was im Händlerraum passiert ...

"Das war einer meiner Highlight-Fälle, das muss ich ganz ehrlich sagen", gestand Horst Lichter direkt, nachdem die Kandidatin das Studio verlassen hatte. Deutschmanek pflichtete dem unumwunden bei. "Geil, absolut geil. Darf ich geil sagen?" Lichter setzte noch eins obendrauf: "Ich sage dazu rattenscharf!"

Sichtlich stolz betrat Maren den Händlerraum und begegnete hocherfreuten Gesichtern: "Sie haben zwar keinen Schmuck, aber wahrlich Schmuckstücke mitgebracht!" Doch was soll für solche Musterbücher geboten werden? Fabian Kahl tat sich schwer, wenngleich er begeistert war: "Das ist so schwer einzuschätzen!" Christian Vechtel und Friedrich Häusser indes nahmen die Herausforderung dankend an und fielen in einen Bieterwettstreit. Geschickt konnte auch Maren dazu beitragen, dass die genannten Preise immer weiter stiegen.

Den Zuschlag bekam schließlich Häusser, der seinen Kollegen ordentlich herausforderte. Für 2.800 Euro, also deutlich über der Expertise, gingen die Bücher in seinen Besitz über. Und er strahlte vor Glück: "Ich habe so viel gesehen, aber ich finde, das ist etwas ganz, ganz Besonderes."

Kein Deal bei Demi-Parure und Bronzebüste

Gedrucktes hatte in der Montagsausgabe von "Bares für Rares" auch Ingelore dabei: Ihr Hammerbild sollte unter den Hammer. Friederike Werner, die die Kandidatin darum beneidete, den Künstler Armand Pierre Fernandez selbst kennengelernt zu haben, kam bei ihrer Bewertung auf 500 bis 700 Euro. Christian Vechtel zahlte sogar noch mehr: Er schlug für 850 Euro bei den 60 roten Hämmern zu.

Heide Rezepa-Zabel erfreute der Anblick einer sogenannten Demi-Parure, die in der Regel aus einer Brosche und einem Paar dazu passender Ohrringe besteht. Das Erbstück in hübscher Schatulle stammte aus den 1870-ern und erreichte bei der Expertise einen Wert von 600 bis 800 Euro. Diesen Preis wollte jedoch keiner der Händler zahlen. Roland nahm sein Schmuckstück wieder mit nach Hause. Kein Deal!

Ob der nächste Schmuck einen neuen Besitzer finden konnte? Den Brillantring aus den 1970er-Jahren wollte die Kandidatin im Namen ihrer Mutter veräußern. 400 bis 500 Euro war er laut Heide Rezepa-Zabel wert. Susanne Steiger fand großen Gefallen an dem Ring. 500 Euro waren ihr jedoch zu viel. Für 350 Euro bekam sie dann aber den Zuschlag.

In mühevoller Kleinarbeit selbst zusammengebaut: Roland hatte Modellfahrzeuge aus den 90-ern dabei. Sven Deutschmanek schätzte sie auf 250 bis 350 Euro pro Auto. "Ui ui ui", hörte man Christian Vechtel rufen. "Das ist schon Arbeit, die Modelle so zusammenzubauen." Für 200 Euro pro Auto konnte er das Rennen für sich entscheiden.

Gar nicht erst in den Händlerraum schaffte es hingegen die Bronzebüste "Olga". Die Dame wurde von Hans Stephan Stoltenberg Lerche gestaltet und war laut Friederike Werner 1.000 bis 1.200 Euro wert. Da der Wunschpreis mit 2.500 Euro mehr als doppelt so hoch lag, lehnte der Besitzer die Händlerkarte ab.