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Bares für Rares: "Hätten wir nicht gedacht" – Händler feilschen um Büste vom Schrottplatz

Lkw aus Litauen kippte Bares für Rares-Verkäufer Sensationsfund vor die Füße
'Lkw aus Litauen' kippte 'Bares für Rares'-Verkäufer Sensationsfund vor die Füße ZDF

Kein Keller-, sondern ein Schrottplatzfund begeisterte am Dienstag bei "Bares für Rares". Die Verkäufer waren vom Angebot mehr als überrascht.

Foto: ZDF, 'Lkw aus Litauen' kippte 'Bares für Rares'-Verkäufer Sensationsfund vor die Füße

Sabine und Olaf aus Erfurt wussten vor ihrem Besuch bei "Bares für Rares" rein gar nichts über ihre Büste. Die Bronze war ihnen auf dem Schrottplatz vor die Füße gekullert. "Wow", staunte Horst Lichter in der Dienstagsausgabe seiner Sendung. Ein Glücksfall, meinte Expertin Bianca Berding, die das Werk und vor allem die besondere Künstlerin erst mal richtig einordnen musste.

Besonders erstaunlich waren die Umstände, unter denen die Kandidaten der ZDF-Trödelshow in den Besitz des beeindruckenden Objekts gelangten. Das Ehepaar war auf der Suche nach altem Baumaterial für ihr historisches Wohnhaus und fand sich auf einem Schrottplatz wieder. Dort passierte etwas Unglaubliches: "Ein LKW aus Litauen hat seine Ladung ausgeschüttet und diese Büste ist mir vor die Füße gerollt", berichtete der Verkäufer. Der Schrotthändler hat das Objekt später für den Materialwert von 68 Euro verkauft, nachdem er es gewogen hatte.

Lichter fand nicht nur die Fundgeschichte "aberwitzig", sondern war auch von den "markanten Gesichtszügen" der Frauenbüste total begeistert. "Gott, sieht die nett aus!", schwärmte der ZDF-Trödelshow-Moderator. Vor allem der "verträumte und versonnene Blick" der dargestellten Dame hatte ihn verzaubert.

Expertenpreis haut Verkäufer um: "Hätten wir nicht gedacht"

Hinter dem Kunstwerk mit dem Titel "Marzenie" (deutsch: "Tagtraum") stand eine ganz besondere Künstlerin. "Die Büste stammt von einer tollen, mutigen und emanzipierten jungen Bildhauerin: Zofia Baltarowicz-Dzielinska", las Bianca Berding die Signatur auf der Bronze vor. Bereits im Alter von fünf Jahren habe sich deren künstlerisches Talent gezeigt.

Später erkannte das auch der Rektor der Akademie der Bildenden Künste in Krakau. Die Autodidaktin hatte sich dort im Jahr 1917 selbstbewusst vorgestellt. Erst auf Probe und später als eingeschriebene Studentin wurde Baltarowicz-Dzielinska die erste Frau überhaupt, die "unter 80 männlichen Kollegen" an dieser Universität studieren durfte.

"Wow", staunte Lichter. Doch die Lobeshymne ging weiter. Denn auch die "wunderbare Größe" der sehr schweren, patinierten Bronze von 1931 hatte es der Expertin angetan. An dem Zustand würde sie ebenfalls nichts ändern, denn: "Es gibt Sammler, die ihre Bronzen mit Absicht der Witterung aussetzen, um diese Patina zu erhalten."

So erklärte sich auch der fulminante Expertinnen-Schätzpreis in Höhe von 1.800 bis 2.500 Euro für die "unglaublich gut gemachte Arbeit in einer ganz tollen Größe". "Hätten wir nicht gedacht", stammelte die Verkäuferin, die sich gerade mal 500 Euro für ihren Schrottfund gewünscht hatte.

Lehnertz erhielt den Zuschlag

Händler Julian Schmitz-Avila hatte zwar Schwierigkeiten, den Namen der Künstlerin richtig auszusprechen, doch das minderte nicht den Eindruck der Büste. "Die sieht cool aus", erkannte auch sein Kollege Walter Lehnertz. Vor allem die grüne Patina gefiel dem Händler aus der Eifel gut. Doch Schmitz-Avila war schneller und bot als Erster 350 Euro.

Es dauerte nicht lang, da boten Lehnertz und auch Jan Cizek mit und trieben den Preis stetig nach oben. Bei 600 Euro stieg David Suppes ein, doch am Ende blieben nur Schmitz-Avila und Lehnertz übrig. Nach einem schnellen Duell bot Schmitz-Avila sein "letztes Gebot" in Höhe von 1.500 Euro. Eine Steilvorlage für seinen Kontrahenten ...

Denn Lehnertz toppte das letzte Gebot von Schmitz-Avila mit 50 Euro und erhielt danach auch den Zuschlag. "Die kann was", freute sich der Händler über seine neue "super Figur". Auch das Verkäuferpaar war mehr als zufrieden mit seinem Erlös für den Zufallsfund vom Schrottplatz.