Was Verkäufer Christian in der Montags-Ausgabe von "Bares für Rares" präsentierte, verleitete Gastgeber Horst Lichter zu einer seltenen Aktion: Er riss dem Kandidaten das Objekt aus den Händen, vergaß prompt seine sonst so freundliche Begrüßung und rief: "Komm, gib her, gib her!" Was löste bei dem Moderator wohl eine derartige Raffgier aus?
Das Objekt der Begierde war ein "Kawasaki KZ1300"-Modell. Kein Geheimnis: Horst Lichter ist leidenschaftlicher Motorradfahrer. Bisher brachte Christian das Zweirad Glück: Er fand das ungeöffnete Modell in einer "Zu verschenken"-Box. "Das ist schon recht groß, wenn man es aufstellt", erkannte Detlev Kümmel, als er den Bausatz im Maßstab 1:8 näher betrachtete.
Mehr Einblicke auf das Gefährt gab es jedoch nicht: Der Experte hätte die eingeschweißte Packung öffnen müssen, um zu erkennen, ob alle Teile vollständig sind und ob durch die lange Lagerung das Chrom auf dem Motor eventuell geschädigt wurde. "Das kann ich aber nicht prüfen, weil ich die Folie nicht zerstören möchte."
Spannende Details wusste der Experte dennoch zu berichten: "Das Modell aus dem Jahr 1997 ist einer der letzten Bausätze, der je rausgegangen ist." Im Jahr 1997 habe die Firma PMS nämlich Hongkong verlassen, da damals die Übergabe Hongkongs an die Volksrepublik China stattfand. "Das macht den Bausatz besonders." Über 50 Euro würde sich Christian für das Motorrad freuen. Ob es sogar mehr werden würde? 120 bis 150 Euro nannte Detlev Kümmel.
Bares für Rares: Horst Lichter verdrückt eine Träne
Horst Lichter schaute derweil traurig drein: Er trauerte um das Gefährt, nachdem der Verkäufer in den Händlerraum verschwunden war. "Ist das eine Träne?", fragte ihn Detlev Kümmel verwundert. Horst Lichter reagierte ertappt: "Ich will aber nicht, dass man das sieht." Klar: Am liebsten hätte Lichter dieses Motorrad-Modell direkt selbst behalten.
"Ist denn heute schon Weihnachten?", entfuhr es den Händlern, als sie das originalverpackte Modell zu Gesicht bekamen. Als Christian Vechtel für die Kawasaki direkt 80 Euro vorschlug, wunderte sich Julian Schmitz-Avila. "Wie bitte?" Er hätte wohl deutlich niedriger angesetzt.
"Ich würde sagen, wir beide machen das", schlug Christian Vechtel also vor und legte noch etwas drauf: "Ich geb' dir nen Hunni." Der Namensvetter und Verkäufer Christian schlug ein: "Das Geld geht an meine gestern geborenen Nichten." Ein sympathisches und sicher tröstliches Ende für Hort Lichter.
Bares für Rares:
Nicht auf Rädern, sondern auf Beinen kam das nächste Objekt daher: Ute und Benedikt suchten für ein Tier ein neues Zuhause. Mit der Tischglocke in Form einer Schildkröte wurden früher die Bedienstete gerufen. "Da bei mir keiner kommt, möchte ich sie nun verkaufen", verriet Ute lachend. Colmar Schulte-Goltz kam bei seiner Expertise für das hübsche Stück mit Goldanteilen auf 350 bis 400 Euro. Die Händler waren auf Anhieb verliebt in die Schildkröte, die zwischen 1950 und 1970 gefertig wurde, und alle stiegen ins Bieten ein. Für 400 Euro zog "Schildi" schließlich zu Markus Wildhagen.
Ebenso tierisch ging es weiter: Ein Gemälde mit Schafen hatten Alexandra und Anton dabei. Das sogenannte Ligaturmonogramm war zwar nicht mehr gut zu entziffern. Colmar Schulte-Goltz vermutete jedoch, dass es Julius Maurer war, der das Kunstwerk einst kreierte. Seine Expertise lag bei 1.200 bis 1.400 Euro. Für das Ölgemälde auf Leinwand zahlte Julian Schmitz-Avila schließlich 900 Euro.
Ein antikes Schild präsentierten Dirk und Manfred. Das Emaille-Schild stammte aus der Zeit um 1900. Man hätte es nicht erwartet, aber: Die Expertise für den Dachbodenfund mit der Aufschrift "Öffentlicher Wetterdienst" lag bei 300 bis 400 Euro. Ein Preis, der wohl angemessen zu sein schien: Christian Vechtel ergatterte sich das besonders geformte Stück für 350 Euro.
Weiter ging es mit Schmuck: Für das hochkarätige Gold-Collier mit Brillanten konnte es laut Wendela Horz 4.000 Euro geben. "Da ist aber schwer was los, Donnerwetter", staunte auch Lisa Nüdling, als sie die Kette in ihren Händen wog. Sie würde sie jedoch umarbeiten, wie sie erklärte. Für 3.600 Euro konnte sie den Schmuck ersteigern.
Auch Kerstin und Roland hatten Glänzendes im Gepäck. Das Geschmeide wurde einst auf einer Versteigerung gekauft. Bei 4.500 Euro lag die Schmerzgrenze. Wendela Horz kam allerdings nur auf 3.600 bis 4.000 Euro. Die Händlerkarte nahm die Kandidatin trotzdem. Erfolgreich abschließen konnte sie das Geschäft jedoch nicht: Das um 1970 entstandene, kaum getragene Gold-Schmuckset mit Amethysten fand zu wenig Anklang, die Gebote fielen zu niedrig aus. Kein Deal!
Das Original zu diesem Beitrag "Bares für Rares: Horst Lichter will Motorrad-Modell selbst behalten – "Komm, gib her"" stammt von "Teleschau".