Britt Robertson kennt sich mit Egos aus. Sie spielte schon neben Julia
Roberts und George Clooney. Jetzt schlüpft die 27-Jährige in die Rolle der Kalifornierin Sophia Amoruso (33), die mit dem Modelabel Nasty Gal rasant aufstieg - und ebenso schnell fiel.

Musste Sophia Ihrem Casting ihren Segen geben?
Britt Robertson: Sie hat auf jeden Fall Testaufnahmen gesehen. Ich denke, man wird sie dann auch gefragt haben, ob das okay ist.

Haben Sie Sophia getroffen?
Ja. Sehr oft. Sie ist cool. Ich kenne sie nicht so gut, dass sie mir intime Details aus ihrem Leben erzählt. Aber sie war nett zu mir.

Lieben Sie Mode?
Nein. Ich hasse Mode. Ich bin klein, und es ist schwierig für mich, etwas zum Anziehen zu finden. Ich wünschte, ich könnte die ganze Zeit nackt oder in Unterwäsche sein.

Die Serie erzählt eine Vom-Tellerwäscher-zum-Millionär-Geschichte. Wie passt das damit zusammen, dass Sophia vor einem halben Jahr Insolvenz angemeldet hat?
Ich denke, der Bankrott von Nasty Gal ist schrecklich, aber sie wird's bewältigen. Ich gehe davon aus, denn sie ist eine starke Frau. Und ich freue mich darauf, diesen Teil zu erzählen. Also: Daumen drücken für weitere Staffeln.

Unterhaltsames Comedydrama

Die "sehr lose Nacherzählung wahrer Ereignisse", wie sich die Serie selbst beschreibt, schildert den Aufstieg von Sophia Amoruso (Britt Robertson) zu Nasty Gal, der Königin der Vintagemode. Inszeniert vom Deutschen Christian Ditter ("Vorstadtkrokodile"), deckt die erste Staffel die Jahre 2006 bis 2008 ab, in denen Amoruso ihren ersten eBay-Laden eröffnete. Obwohl die Serie auf Amorusos Autobiografie "#Girlboss" basiert, spielt Robertson sie nicht als supersympathische Figur. Sophia ist barsch, direkt und macht sich keine Gedanken darüber, die Gefühle anderer zu verletzen. Aber gerade das sorgt auch für die vielen leichten Momente. Bizarr ist allerdings, dass die Serie zwar 2006 spielt, aber genauso vintage wirkt wie ihre Klamotten. Nicht nur weil der eBay-Goldrausch vorbei ist, sondern weil Amorusos Aufsteigergeschichte im letzten Jahr jäh endete. Unterhaltsam ist es dennoch.