Sandra Oh spielte über zehn Staffeln die erfolgreiche Ärztin Dr. Christina Yang bei "Grey''s Anatomy". Jetzt ist die Schauspielerin in "Die Professorin" auf Netflix zu sehen (Start: 20. August). Über ihre Zeit bei der Ärzteserie hat sie nicht nur positive Erinnerungen. Die zielstrebige und ehrgeizige Chirurgin ließ sich durch nichts und niemanden aufhalten und wirkte auf Patienten und Arbeitskollegen manchmal herablassend. Ihre beste Freundin Meredith (Ellen Pompeo) wusste es meist besser und kannte den weichen Kern der Ärztin.
Im Interview mit Variety sprach die Schauspielerin über ihren Kampf mit den Drehbuchautoren der Serie, denn Oh mischte sich immer wieder ein und brachte ihre eigenen Ideen in die Rolle mit ein. Wenn sie anderer Meinung als Ideengeberin Shonda Rhimes war, so ließ sie nicht locker und ging mit den Autoren auf Tuchfühlung, bis sie mit dem Drehbuch einverstanden war.
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Grey''s Anatomy: Sandra Oh kämpfte für politische Themen in der Serie
Oh war schon immer klar, dass die Beziehung zwischen Schauspielern und Autoren sehr wichtig ist. Sie scheute allerdings auch nicht die Konfrontation, wenn sie mit dem Drehbuch nicht einverstanden war: "Was ich von ''Grey''s'' bekommen konnte, war die Verantwortung und die Beziehung zur Autorin, um mitbestimmen zu können, wohin sie geht. Wenn es hieß: ‚Das ist völlig falsch‘, habe ich mich mit Shonda und vielen der Autoren gemessen, was oft eine Herausforderung war." Oh ist sich jedoch sicher, dass diese kleinen Konfrontationen dem Arbeitsklima und der Story der Serie geholfen haben.
Heute würde die Schauspielerin noch mehr auf politische Themen in Serien pochen. In ihren zehn Staffeln Grey''s waren ethische Abstammungen nie ein Thema. Ihr blieb vor allem eine Szene aus der dritten Staffel im Gedächtnis, als Dr. Yang Burke heiratet und die beiden ein Baby haben. Oh wollte diese Situation nicht unkommentiert lassen, denn es war eine Besonderheit. Sie sagte: "Ach kommt schon, an dieser Stelle gibt es viel zu erzählen! Doch die Autoren scheuten sich davor, warum auch immer." Heute würde sie noch energischer auf solche Szenen pochen.
Sandra Oh ist sich sicher, dass es sie als Schauspielerin weitergebracht hat immer wieder für ihre Rolle einzustehen und den Autoren auf die Füße zu treten. Für Oh ging es in jedem Fall auch nach Grey''s erfolgreich weiter, sie war in der Amazon-Prime-Video-Serie "Little Fires Everywhere" zu sehen und in "Killing Eve", was inzwischen aus drei Staffeln besteht. Doch in die Ärzteserie will sie unter keinen Umständen zurückkehren, wie sie kürzlich in einem Podcast verriet, doch sie sieht ihre Zeit in der Dramaserie als "Geschenk".