Eines muss man der Rostocker "Das perfekte Dinner"-Runde lassen: Sie sind gierig nach Überraschungen. Denn wenn die Gruppe schon so international ist, muss bitteschön auch "Exotisches" auf den Tisch! Ihr Bedürfnis nach "duftenden Gewürzwelten" (Bärbel) hat an Tag 2 nicht nur den Syrer Mouaz ("Ich will sie nicht mit Gewürzen überfordern") Stress bedeutet. Auch von Dao erwartet Bärbel "allerlei Köstlichkeiten aus Vietnam", während Bianca, 48, gleich eins voran schickt: "Ist nicht so wirklich meine Küche." Vielleicht hadert Dao deshalb bis zuletzt mit ihrem Menüplan. Am Vormittag ihres Dinners verkündet sie also stolz: "Ich habe alles umgeschmissen". Entsprechend interpretationswürdig ist die Speisekarte.
Motto: "Meine kleine Reise für euch"
- Vorspeise: Freestyle
- Hauptspeise: Uwes wilde Nachbarn in Begleitung
- Nachspeise: Schöne Grüße aus der Heimat
Die Gäste sollen "ein bisschen fummeln"
So steht der begeisterten Sportlerin und ehrenamtlichen Nachwuchs-Fußballtrainerin des SV Warnemünde ein aufregendes Heimspiel bevor: "Keine Ahnung, was mein Plan ist." Die Lösung für die Vorspeise lautet erst mal: Sollen sie sie doch selber "ein bisschen fummeln"! Unter dem Motto "Freestyle" gibt es "Do it yourself"-Varianten von Sommerrollen und Sushi, dazu ein kaltes Mangosüppchen.
Danach steht es 1:0 für die Mutter dreier ebenfalls fußballbegeisterter Jungs: "Alles kann, nichts muss - das hat mich abgeholt", konstatiert Paul (29). Prekärer wird es beim Hauptgang: Da hat sich Dao, die als Kind kurz nach der Wende mit ihrer Mutter von Vietnam nach Deutschland kam und in Dresden aufwuchs, ausgerechnet für Wildbraten mit Serviettenknödel entschieden: "Mein Nachbar Uwe ist Hobbyjäger, und das Reh lief zufällig hinter seinem Haus vorbei."
Zur Hauptspeise fehlt das Besteck!
Direkter kann die Lebensmittellieferung natürlich nicht erfolgen, dennoch sieht sie sich angesichts Rücken und Keule der ahnungslos verschiedenen Passantin vor großen Herausforderung: "Ich hab' das erste Mal so ein Ding in der Hand - aber wann habe ich noch mal die Gelegenheit?"
Hektisch schnippelnd bewegt sich die Uhr schon in Richtung 22 Uhr, als der Hauptgang auf den Tisch kommt. "Ein bisschen trocken" (Mouaz), "kalt" (Bianca) lautet das ernüchternde Fazit der Runde, außerdem: "Bei der Soße fehlt der Wumms" (Paul). Auch organisatorisch hapert es: Zur Hauptspeise fehlt Besteck - da bringt Dao einfach den ganzen Kasten an den Tisch.
Der befriedigenderweise wieder "vietnamesische" Nachtisch reißt es raus: "Die Reisbällchen schmeckten gut nach Reis", attestiert Bärbel der Kokos-Reis-Kreation mit Sesam. Höhepunkt ist allerdings eine allen Südostasien-Reisenden bekannte Mutprobe: Die abschließend servierte Stinkfrucht riecht für Paul zwar "nach vergorener Zwiebel", allen anderen mundet sie jedoch vorzüglich. Dennoch bringen Freestyle und verpeiltes Management nur 28 Punkte - und damit den ehrenwerten momentanen vierten Platz.
Das Original zu diesem Beitrag "Dao überrascht ihre Gäste mit einer Mutprobe" stammt von "Teleschau".