Einige Jahre Fernsehpause hat "Eine schrecklich nette Familie"-Star Christina Applegate (Dumpfbacke!) hinter sich gebracht. Es brauchte scheinbar die Überredungskunst von Adam McKay (Drehbuch-Oscar für "The Big Short"), um sie für ein neues Format zu begeistern. In der schwarzhumorigen Comedy "Dead to ME", die neben McKay von Will Ferrell und Serienschöpferin Liz Feldman produziert wird, beginnt sie als Frau, die vor der härtesten Zeit ihres Lebens steht: Ihr Mann kam bei einem Autounfall auf unappetitliche Weise ums Leben.

Für die frischegebackene Witwe Jen mit dem vorlauten Mundwerk bedeutet das, ihre Trauer bei einer Selbsthilfegruppe rauszulassen. Zwischen den anderen reichen und blasierten Vorstadtbewohnern fühlt sie sich nicht wirkich verstanden. Bis sie von der sympathischen Judy Hale (Linda Cardellini, "Mad Men") angequatscht wird. Judy ist genau das, was Jen braucht: lebenslustig, frech, durchgeknallt. Doch auch wenn sie nicht mehr alle Tassen im Schrank hat, scheinen dafür ein paar Leichen im Keller zu sein. Der ominöse Steve (herrlich arrogant: James Marsden) informiert Jen darüber, dass Judy sogar von der Staatsmacht gesucht wird.

Eine runde Sache

Das Mysterium um Judys Vergangenheit ist der spannende Aufhänger für eine herrliche Wohlstandssatire, die als komödiantischer Variation von "Big Little Lies" mit unglaublich fiesen Dialogperlen begeistert, die einem das Lachen auch gern vergehen lassen. Für Comedyfans ein Must-see. Und schon zu Beginn des Piloten versetzt einen Judy Garlands Gesang in die richtige Stimmung: "Come on, get happy. Get ready for the judgement day."

"Dead to Me": Wie könnte Staffel 2 weitergehen?

Achtung, Spoiler: Nachdem Judy die Schuld an dem Tod von Jens Ehemann Ted gestand, schien das Ende der Freundschaft zwischen den beiden Frauen besiegelt. Doch als Judy nach ihrem Selbstmordversuch einen Anruf von Jen erhält, schürt sie neue Hoffnung. Denn Jen hat Judys Ex-Verlobten Steve (James Marsden) erschossen, nachdem sie erfuhr, dass Steve Judy zur Fahrerflucht genötigt hat. Durch dieses Zwei-Personen-Nullsummenspiel sind die beiden Damen quasi quitt, sodass einer Versöhnung nichts im Wege steht.

Ob und wann eine zweite Staffel rauskommt, steht noch nicht fest. Allerdings lässt das Finale eine Menge Fragen offen, besonders im Fokus auf Steves Tod. Auch die Parallelen zu Serien wie "Desperate Housewives" oder "Big Little Lies" liefern viel Raum für Spekulationen, schließlich könnte auch die Netflix-Serie über eine erweiterte Figurenkonzeption nachdenken. In der zweiten Staffel "Big Little Lies" spielt beispielsweise Meryl Streep die Mutter des in Staffel eins getöteten Perry Wright (Alexander Skarsgård). Ob "Dead to Me" einen ähnlichen Ansatz verfolgt und oder die Familie von Steve Nachforschungen zum Tod ihres Sohnes anstellt und dies der Ausgangspunkt für die Fortsetzung ist, bleibt abzuwarten.

Sicher wissen werden wir es erst mit Erscheinen der zweiten Staffel.