Gerade erst in die sechste Staffel von "Fear The Walking Dead" bei Amazon Prime gestartet und wer sie schon gesehen hat, wird sich gewundert haben. Denn die Macher haben das Format der Serie einfach mal komplett auf den Kopf gestellt: Die Staffel verfolgt nicht mehr einen einzelnen, langen Handlungsstrang, sondern zeigt sich nun vielmehr als Anthologie-Staffel. Jede Episode erzählt eine eigene abgeschlossene Geschichte. Ein mutiger Schritt bei einer etablierten Serie, den die Macher um Showrunner Ian Goldberg nun im Interview mit DigitalSpy erklärt haben.
"Fear The Walking Dead" – Alles neu in Staffel 6
Der Schritt ist durchaus ungewöhnlich und im Seriengeschäft weitestgehend beispiellos. Dessen waren sich die Macher jedoch bewusst und gingen ihn dennoch. So sagte Goldberg dazu:
"Wir waren begeistert von dem Anthologie-Format. Es sind wirklich 16 Filme. Sie konzentrieren sich auf zwei oder drei Charaktere und haben ihre eigene Identität, ihren eigenen Ton, ihre eigene Welt, während sie gleichzeitig zu einer kumulativeren Erzählung aufbauen, wie Andrew [Chambliss, weiterer Serienmacher, Anm. d. Red.] es schon erwähnte. Das Interessante daran ist, dass wir diese Episoden als Fenster in verschiedene Gemeinschaften von Virginia nutzen können, die für sich selbst ihre eigenen kleinen Welten aufgebaut haben. Und es ermöglicht uns auch, diese intimen, emotionalen Geschichten darüber zu erzählen, was unsere Charaktere in dieser Welt durchmachen."
Die Veränderung macht bei "Fear The Walking Dead" durchaus Sinn. Die Hauptcharaktere sterben deutlich schneller als zum Beispiel in der Mutterserie "The Walking Dead". Die Besetzung wird permanent ausgetauscht, weshalb keine feste Bindung zwischen Zuschauer und den Charakteren herrscht. Dadurch ist es überhaupt erst möglich, 16 – wie Goldberg sagt – Filme als Staffel zu verkaufen.
Außerdem kommt damit ein weiterer frischer Wind in der "TWD"-Franchise, das bereits seit 2010 seine Kreise zieht und etwas angestaubt wirkt. Da hilft übrigens auch der zweite Ableger "The Walking Dead: World Beyond" nichts, der bei Kritikern wie bei den Zuschauern bislang gar nicht punkten konnte. Den Trailer dazu seht ihr hier: