Die vor kurzem in China aufgetretene Coronavirus-Epidemie hat das Reich der Mitte noch immer fest im Griff. Der Erreger mit dem Namen 2019-nCoV hat laut Focus Online bislang 26 Menschenleben gefordert, mindestens elf Städte, darunter mit Wuhan die Hauptstadt der Provinz Hubei, wurden quasi unter Quarantäne gestellt. Etwa 37 Millionen Menschen sind von diesen Maßnahmen betroffen und unterliegen strengen Einschränkungen ihrer Bewegungsfreiheit.
Pünktlich zum chinesischen Neujahr, das vom 24. zum 25. Januar gefeiert wird, wurden nicht nur viele Festlichkeiten in der ganzen Nation abgesagt. Wie das Branchenblatt Variety berichtet, hat sich nun auch Disney dazu entschlossen, auf die Gesundheitskatastrophe entsprechend zu reagieren. Deshalb wird das Disneyland in Shanghai am kommenden Samstag seine Pforten schließen.
Disneyland Shanghai: Wiedereröffnung unbekannt
Normalerweise ist der Freizeitpark 365 Tage im Jahr geöffnet, etwa zehn Millionen Besucher strömen jährlich durch dessen Eingang. Nun werden aber der gesamte Themenpark, der Disneytown Verkaufs- und Essbereich, das Walt Disney Grand Theatre und der Wishing Star Park geschlossen. Einen Termin zur Wiedereröffnung gibt es nach aktuellem Stand noch nicht.
In einem Statement heißt es, dass man dadurch die Gesundheit von Gästen und Mitarbeitern sichern will. Ferner werde man eng mit der chinesischen Regierung in Kontakt verbleiben und ein Wiedereröffnungsdatum bekanntgeben, sobald sich die Lage verbessert. Personen, die zuvor schon Tickets und Hotels gebucht hatten, erhalten Rückerstattungen für ihre Ausgaben.
Massive Auswirkungen auf internationalen Kinomarkt
Die Krankheitswelle wird sich darüber hinaus auch sehr stark auf den internationalen Filmmarkt auswirken. Wie Deadline berichtet wurden in China alle lokalen Veröffentlichungen von den örtlichen Verleihern zurückgezogen. Zudem sollen zahlreiche Kinos geschlossen worden sein. Eine exakte Anzahl der betroffenen Filmtheater liegt nicht vor, allerdings geht man davon aus, dass es die Mehrheit sein wird – es könnte sich also um mehrere tausend Häuser handeln.
Gegenwärtig wird geschätzt, dass dem internationalen Filmgeschäft Einbußen von bis zu einer Milliarde US-Dollar drohen. China gilt mittlerweile als zweitwichtigster Kinomarkt der Welt nach den USA – dass jetzt Filme nicht gezeigt werden, kann einen anhaltenden Effekt für das restliche Kinojahr 2020 haben. Aktuell sollten drei große chinesische Produktionen anlaufen, doch jetzt stellt sich die Frage, was mit ihnen passiert. Werden sie nach hinten verschoben, werden andere Titel ebenfalls weichen müssen Davon könnten auch Hollywoodfilme wie "Die fantastische Reise des Dr. Dolittle" oder "Marriage Story" betroffen sein – sogar der geplante Start von Disneys "Mulan"-Realverfilmung ist gefährdet.