"Uncharted" gehört zu einer der erfolgreichsten Videospiel-Reihen der vergangenen Jahre. Die gleichnamige Adaption von Sony erzählt die Vorgeschichte des Spiels. Das Projekt befindet sich bereits seit über zehn Jahren in der Planung. Nach langer Wartezeit kommt der von Gaming-Liebhabern heiß ersehnte Action-Film am 17. Februar 2022 in die deutschen Kinos. Doch können auch Zuschauer ohne jegliches Gaming-Vorwissen dem Film folgen?
Darum geht's in "Uncharted"
Der clevere Dieb Nathan Drake (Tom Holland, 25) wird von dem erfahrenen Schatzsucher Victor "Sully" Sullivan (Mark Wahlberg, 50) überredet, ihn auf seine nächste Mission zu begleiten. Während Nathan sich der Suche nach dem Schatz anschließt, um seinen verschollenen Bruder zu retten, will Sully das Vermögen im Wert von fünf Milliarden Dollar bergen, das Ferdinand Magellan vor 500 Jahren verloren hat.
Auf der Suche danach begeben sich die beiden rund um die Welt und auf einen Wettlauf gegen die Zeit, um vor dem skrupellosen Moncada (Antonio Banderas, 61) an die Beute zu gelangen. Doch er bleibt nicht der einzige Feind der beiden. Auch seine Gehilfin Braddock (Tati Gabrielle, 26) und die ehrgeizige Abenteurerin Chloe Frazer (Sophia Ali, 26) scheinen für den Schatz über Leichen zu gehen.
Trotz Skepsis: Holland und Wahlberg liefern ab
Obwohl "Spider-Man"-Star Tom Holland in Vorbereitung auf den Film kräftig an Muskeln zugelegt hat, fanden Fans des Videospiels im Vorhinein, er sei für die Besetzung ungeeignet. Der Nate im Spiel sei männlicher und erwachsener als der tapsige Holland. Ihnen ist nach der Veröffentlichung des Trailers auch Mark Wahlberg sauer aufgestoßen. Er passe nicht zum Charakter, selbst wenn er den Schnauzer wie im Spiel tragen würde.
Im Film passen die beiden Recken jedoch gut zusammen. Holland spielt den gewohnt (meist) unbeholfenen Jungspund. Er arbeitet anfangs noch als Barkeeper und bestiehlt dort Frauen. Schnell findet er jedoch Gefallen am Leben als Schatzsucher und stellt den schlauen Teil des Duos dar. Wahlberg fehlt zwar der Grips, doch er ermutigt seinen jungen Freund immer wieder weiterzumachen. Auch wenn er in seiner Rolle als Mentor nur widerwillig aufgeht. Was anfangs nur die Suche nach dem Vermögen ist, entwickelt sich schnell zu einer tiefgründigen, glaubhaften Freundschaft. Das unterstreicht die gute Chemie der beiden Schauspieler.
Die Action-Szenen des Films bereiten den notwendigen Nervenkitzel, Holland sei Dank: Schon in der Eröffnungsszene fällt er aus einem Transportflugzeug, hangelt sich an der Fracht wieder hinauf – nur um dann von einem Auto angefahren zu werden und ohne Fallschirm frei in der Luft zu hängen. Eine schöne Hommage an die bombastischen Action-Sequenzen der Videospiel-Vorlage.
Banale Rätsel sind etwas lächerlich
Wohingegen er nicht allzu viel Leistung zeigen muss, ist beim Lösen der Rätsel, um an den Schatz zu kommen. Diese wirken doch arg banal und man fragt sich, wie in 500 Jahren noch niemand auf des Rätsels Lösung kommen konnte. Auch, dass Sully als erfahrener Schatzsucher und Mentor nicht die kleinste Denkaufgaben knacken kann, ist fraglich.
Die Macher des Films hätten sich hier noch eine Scheibe mehr von Genre-König "Indiana Jones" abschneiden dürfen. Der wird im Streifen sogar erwähnt und es wird sich wenig Mühe gegeben zu vertuschen, dass er als große Inspiration diente.
"Uncharted" punktet mit seinen Frauenrollen
In der Gaming-Welt steht bei Action-Adventures gerne eine Frage im Raum: "Uncharted" oder "Tomb Raider"? 2018 hat zuletzt Alicia Vikander (33) die Rolle der Lara Croft gespielt. Zuvor hat diese Angelina Jolie (46) übernommen. Die Rolle der Frau ist in diesen Filmen natürlich viel umfangreicher vertreten. Hier ist immerhin die Hauptfigur die mutige Schatzsucherin, die auf sich selbst aufpassen kann und nicht auf den Mund gefallen ist.
Doch auch die Frauen in "Uncharted" brauchen keine Männer, die sie beschützen. Besonders Chloe, die im Trailer mit Nate anbandelt, lässt sich dennoch nicht von ihm um den Finger wickeln.
Fazit zu "Uncharted"
Der "Venom"-Regisseur Ruben Fleischer (47) hat mit "Uncharted" einen leichtfüßigen Action-Film erschaffen. Das Abenteuer wird sicherlich keine Leben verändern, aber ist für 116 Minuten Spaß gut – auch für Menschen, die Nathan Drake noch nie selbst mit dem Controller steuerten. Eine Videospiel-Adaption stellt auch immer eine große Herausforderung dar, wie man an der Vielzahl an verkorksten Beispielen aus der Vergangenheit sieht. "Uncharted" stellt eine willkommene, aber keine herausragende Abwechslung dar.
Das Original zu diesem Beitrag ""Uncharted" mit Tom Holland: Wie gut ist die Videospielverfilmung?" stammt von "Spot On News".