Am Wochenende wurden zwei wichtige Filmpreise vergeben, die als wichtiger Gradmesser für den Oscar gelten: Die Gewerkschaft der Schauspieler, die Screen Actors Guild (SAG) und der Produzenten-Verband Producers Guild of America (PGA) kürten die besten Leistungen in ihrem Berufszweig.

Der PGA Award ging wie erwartet an die Produzenten des von "La La Land". Das Musical zementierte damit seinen Status als Favorit für den Oscar als Bester Film. In den letzten zehn Jahren stimmten PGA und Oscar in dieser Kategorie neun Mal überein. "Zoomania" gewann als bester Animationsfilm und setzt sich damit gegen seinen Oscar-Mitfavoriten "Kubo - Der tapfere Samurai" ab.

Bei den Screen Actors Guild Awards ging der Hauptpreis für das beste Ensemble an "Hidden Figures", die inspirierende Geschichte von drei schwarzen Mathematikerinnen, die trotz doppelter gesellschaftlicher Benachteiligung in den 1960er-Jahren entscheidende Beiträge zu den Raaumfahrtsprogrammen der NASA leisteten.

"La La Land" war für diesen Preis nicht nominiert, da der Film nicht von einem großen Ensemble, sondern den beiden Hauptdarstellern Emma Stone und Ryan Gosling lebt. Stone gewann den SAG Award für die beste Darstellerin und hängte damit ihre Oscar-Konkurrentin Natalie Portman ("Jackie") ab. Stones hartnäckigste Verfolgerin im Oscar-Rennen dürfte damit Golden-Globe-Gewinnerin Isabelle Huppert (für "Elle") sein, die bei den SAG Awards nicht nominiert war.

Rückschlag für Casey Affleck

Eine Enttäuschung erlebte hingegen Oscar-Favorit Casey Affleck. Nachdem er für seine Hauptrolle in "Manchester by the Sea" im Vorfeld alle Preise abräumte, ging er ausgerechnet bei seinen Schauspielerkollegen leer aus. Ein schlechtes Oscar-Omen: Seit 2004 holte jeder, der den SAG Award gewann auch den Academy Award. Kein Wunder, die Schauspieler stellen unter den Oscar-Stimmberechtigen die größte Gruppe.

Statt Affleck zeichnete die Schauspielergewerkschaft Denzel Washington aus. Ein überfälliger Preis: Der zweifache Oscar-Gewinner holte für "Fences" seinen ersten SAG Award im vierten Anlauf. Ob Washington damit im Oscar-Rennen Affleck den Rang abgelaufen hat ist trotzdem fraglich. Der SAG könnte ein Konsolidierungspreis für seine gesamte Karriere gewesen sein. Ob er als vierter Darsteller überhaupt (nach Walter Brennan, Jack Nicholson und Daniel Day-Lewis) drei Oscars gewinnt ist eher unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich.

Bei den Nebendarstellern gewann die beiden Oscar-Favoriten, Washingtons "Fences"-Partnerin Viola Davis sowie Mahershala Ali für "Moonlight"
Autor: Sebastian Milpetz