Wer im Italien der 1960er keine Partisanenfilme drehte, war für Kritiker ein Faschist und wurde mit Nichtachtung gestraft. Wohl deshalb ging Mario Bavas Regiedebüt "La maschera del demonio" mit dem irreführenden Verleihtitel "Die Stunde, wenn Dracula kommt" 1960 in Italien unter. Sein Versuch, das Horrorgenre neu zu beleben, läutete dennoch das Goldene Zeitalter des "Italian Gothic Horror" ein.
In Großbritannien wegen expliziter Gewalt lange verboten (beispielsweise wird der Hexe mittels Holzhammer und Dornenmaske der Kopf perforiert), war er in Frankreich und in den USA (als "Black Sunday") ein Hit. "Bava drehte im gemächlichen Tempo vergangener Jahrhunderte. Am Set herrschte Totenstille, und es war bitterkalt.
Es gab keine Farben, nur graue, schwarze und weiße Kostüme", erzählte Genre-Ikone Barbara Steele nach dem einzigen Dreh mit ihm. Bava verbreitete die Aura eines spielsüchtigen Kinds. Auch als Kameramann rettete er Spaghettiwestern oder Sandalenfilme mit cleveren Effekten oder komplett neu inszenierten Schlachten vor dem Aus.
In Großbritannien wegen expliziter Gewalt lange verboten (beispielsweise wird der Hexe mittels Holzhammer und Dornenmaske der Kopf perforiert), war er in Frankreich und in den USA (als "Black Sunday") ein Hit. "Bava drehte im gemächlichen Tempo vergangener Jahrhunderte. Am Set herrschte Totenstille, und es war bitterkalt.
Es gab keine Farben, nur graue, schwarze und weiße Kostüme", erzählte Genre-Ikone Barbara Steele nach dem einzigen Dreh mit ihm. Bava verbreitete die Aura eines spielsüchtigen Kinds. Auch als Kameramann rettete er Spaghettiwestern oder Sandalenfilme mit cleveren Effekten oder komplett neu inszenierten Schlachten vor dem Aus.
Erfinder des Giallo
Als Regisseur tüftelte er noch enthusiastischer an visuellen Ideen, ordnete Drehbuch und Dialoge seiner Optik unter. Da es in Italien üblich war, Szenen nachzusynchronisieren, ersetzte er Originalzeilen zuweilen durch völlig neue Texte. So strotzten die Filme manchmal vor inhaltlichen Ungereimtheiten, aber in Sachen Kameraführung und Ausstattung leistete er Außergewöhnliches.
In der Tradition des deutschen Expressionismus und des klassischen Gothic Horror der 1930er-Jahre schuf er fröstelnde Momente mit bizarr-düsterer Atmo durch Unheil verkündende Nebelschwaden oder dramatische Schattenwürfe. Bava drehte 24 Spielfilme, am berühmtesten ist er als Erfinder des Giallo - des typisch italienischen Mix aus Sex, Crime, Sadismus und Eleganz. "Blutige Seide" (1964) ist bei Artes Auswahl leider nicht dabei, aber andere wunderbare Raritäten. Vor allem kann man hier über herrlich schrille Farbgebungen staunen, die an Geisterbahnen auf dem Jahrmarkt erinnern, über experimentelle Pop-Art-Ausstattungen und nicht zuletzt über herrlich schmierige Soundtracks.
In der Tradition des deutschen Expressionismus und des klassischen Gothic Horror der 1930er-Jahre schuf er fröstelnde Momente mit bizarr-düsterer Atmo durch Unheil verkündende Nebelschwaden oder dramatische Schattenwürfe. Bava drehte 24 Spielfilme, am berühmtesten ist er als Erfinder des Giallo - des typisch italienischen Mix aus Sex, Crime, Sadismus und Eleganz. "Blutige Seide" (1964) ist bei Artes Auswahl leider nicht dabei, aber andere wunderbare Raritäten. Vor allem kann man hier über herrlich schrille Farbgebungen staunen, die an Geisterbahnen auf dem Jahrmarkt erinnern, über experimentelle Pop-Art-Ausstattungen und nicht zuletzt über herrlich schmierige Soundtracks.
Die Mario-Bava-Reihe bei Arte
Gefahr: Diabolik! MO 30.10, 21.40 Uhr
Baron Blood DO 2.11, 23.25 Uhr
Die toten Augen des Dr. Dracula DO 9.11, 23.25 Uhr
Planet der Vampire FR 17.11, 0.35 Uhr
Baron Blood DO 2.11, 23.25 Uhr
Die toten Augen des Dr. Dracula DO 9.11, 23.25 Uhr
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