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"Interstellar" sollte ein völlig anderer Film werden – mit Aliens und Zeitreisen

Interstellar
"Interstellar" hätte fast ganz anders ausgesehen. Verleih / Montage TVS

Bevor Christopher Nolan "Interstellar" übernahm, sollte Altmeister Steven Spielberg den Film inszenieren. Natürlich hätte er dabei nicht auf Aliens verzichtet.

"Interstellar" setzte 2014 neue Maßstäbe in Sachen Science-Fiction-Filme. Regisseur Christopher Nolan nahm den Zuschauer mit auf eine Reise durch Raum und Zeit, die unter dem Strich mit einem Oscar geehrt wurde. Über 700 Millionen US-Dollar nahm der Film weltweit ein und kann somit durchaus als Megaerfolg verbucht werden. Dabei hätte es ganz anders kommen können. In einer frühen Produktionsphase war nämlich angedacht, dass Altmeister Steven Spielberg den Film drehen soll. Das Drehbuch hätte dann völlig neue und andere Wendungen genommen.

"Interstellar" von Spielberg – Natürlich mit Aliens

Jonathan Nolan schrieb das Drehbuch zusammen mit Nobelpreisträger Kip Thorne. Bevor die Regie an seinen Bruder Christopher ging, war Steven Spielberg involviert, der deutliche Änderungen vorgenommen hätte. So schreibt Slashfilm, dass die frühe Version des Skripts im Internet gelandet ist, und hebt einige der umfangreichsten Veränderungen hervor.

1. Die Lazarus Mission fand nie statt. Coopers Reise durch das Wurmloch wäre die erste dieser Art gewesen. Damit wäre Matt Damons Figur auch nie auf einem fremden Eis-Planeten gestrandet ohne Hoffnung auf Rettung.

2. Coopers Reise sollte nur zum Eis-Planeten gehen und nicht zusätzlich zum Wasserplaneten nahe des Schwarzen Lochs.

3. Auf dem Eis-Planeten finden Cooper und Co. eine Metalltür im Boden. Darauf finden sie die chinesische Flagge. In dem Bunker entdecken sie alte NASA-Sonden, die es nie zurück zur Erde geschafft haben. Nun wissen sie auch wieso. Außerdem finden sie die Gräber der gesamten Crew. Die Todesursache findet Roth heraus: Der Planet umkreist nicht nur ein Schwarzes Loch, sondern auch einen Neutronenstern. 20 Stunden am Tag schützt das Schwarze Loch den Planeten vor der Strahlung des Neutronensterns, den Rest des Tages wird er geradezu gegrillt – so auch die Crew. Cooper und Co. haben nur fünf Minuten bis zum Neutronenstern-Aufgang und graben im Bunker weiter in den Boden, da die Strahlung sie auch dort erreicht. Schließlich brechen sie durch eine Oberfläche und landen im Planteninneren, wo kleine Organismen Unmengen an Sauerstoff produziert haben. Außerdem entdecken sie eine andere leuchtende Lebensform, von der Brand eine Probe mitnimmt.

4. Schließlich sollte der Eis-Planet zerstört werden, da ein weiteres kleineres Schwarzes Loch das System durchkreuzt und seine Anziehungskraft den Planeten in Richtung großes Schwarzes Loch schleudert.

5. Nach einem Manöver nahe des Schwarzen Lochs sind Cooper und Brand zurück an Bord der Endurance und sehen sich ihre Videonachrichten an (genau wie im echten "Interstellar"). Allerdings wird hier deutlich, dass die Menschheit ausgestorben ist und 300 Jahre vergangen sind. Im Bewusstsein, die letzten existierenden Menschen zu sein, haben Cooper und Brand Sex in Schwerelosigkeit.

6. Bevor sie selbst in das Schwarze Loch stürzen, entdecken Cooper und Brand ein zweites Wurmloch. Sie reisen hindurch, was mehrere Tage diesmal dauert, und finden sich in einer Art fünften Dimension wieder. Vor ihnen liegt das gesamte Universum als eine Scheibe dargelegt und sie selbst blicken darauf und befinden sich auf einer Raumstation. Auch TARS hat es hierhergeschafft und erklärt, dass die Chinesen ebendiese Raumstation beschützen wollten. Sie haben sogar sämtliche Wurmlöcher katalogisiert, waren allerdings auf der Suche nach einem ganz speziellen ...

7. Das Zeitreise-Wurmloch. Wer hindurch reist, wird die Erde vorfinden, als die Menschheit noch am Leben war. Tatsächlich wurde es gefunden und Cooper und Doyle wollen hindurch reisen, während Brand skeptisch ist und im Weltall bleibt, um einen bewohnbaren Planeten zu finden.

8. Doyle stirbt bei der Reise, Cooper landet hingegen etwa 200 Jahre, nachdem er aufgebrochen war, auf der Erde und sieht, dass eine neue Eiszeit sich breitgemacht hat. Bei einem Eissturm lässt er versehentlich die Probe mit der Eis-Planeten-Lebensform fallen und bleibt entkräftet liegen. Sein Todesurteil.

9. Oder auch nicht: Cooper wacht in einem Krankenhausbett auf. Die Menschheit befindet sich nun in einer massiven Raumstation. Er wird befragt, wieso er die fremde Lebensform freigelassen hat, denn sie hat sich nun auf der Erde ausgebreitet. Der blaue Planet ist nun ein einziger leuchtender Eisball. Man verwehrt ihm eine Reise zur Erde für Forschungszwecke und gibt ihm eine Farm. Schließlich klaut er ein Raumschiff und macht sich auf die Suche nach Brand.

Das Ende erinnert damit in groben Zügen an den Schluss des Nolan-Films. Doch der Weg dorthin war ein ganz anderer. Spielbergs Version wäre deutlich hollywoodesquer gewesen, während sich Nolan auf die Wissenschaft konzentriert hat. Für alle, die den Film noch nicht gesehen haben, hier noch einmal der Trailer:

Der deutsche Trailer zu "Interstellar" Warner Bros.